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Der nächste Tag

Begonnen von Alessariel, 12.Januar.2013, 10:39:26

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Alessariel

Die Nacht verlief ruhig.

Rosa, die in der Gesindestube der Taverne zum Schwarzen Eber geschlafen hatte, stand früh auf, um Wasser für den morgendlichen Hirsebrei aufzusetzen und das Morgenbrot, das über Nacht geruht hatte, in den Ofen zu schieben.

Die ersten Gäste waren die Reisenden, die heute mit Mimin zusammen zum Pass aufbrechen würden. Viele von ihnen hatten sich mit zusätzlichem Proviant und Ausrüstung für die gefährliche Überquerung eingedeckt. Auch Themrin war mit einigen seiner Schutzbefohlenen unter ihnen, die alle eher verschüchtert und still wirkten.

Die Gruppe um Mimin brach noch im Morgengrauen auf, um die Strecke bis zur ersten Berghütte im Hellen zu schaffen.

Über Nacht waren weitere Reisende eingetroffen, zusätzlich zu denen, die bereits in den Zimmern und auf dem Schlafboden der Taverne zum schwarzen Eber Unterschlupf gefunden hatten. Die Taverne füllte sich zusehends. Es waren mehr Reisende als um diese Jahreszeit üblich und Rosa sowie die Zwillinge (Syrie erschien erst später und lächelte ihrer Schwester vielsagend zu) hatten gut zu tun.

Der Wirt Hargon erschien wie üblich erst später und wirkte ebenso wie üblich mürrisch und verstimmt.




Alessariel

(Anmerkung: Die sonstigen Reisenden sind natürlich Eure Mitspieler, die aber nicht hier am Forenspiel teilnehmen)

Tancred de Montfort

Tancred zog die letzten Schnallen an seinem Armschienen fest und verließ dabei das Haus im dem er genächtigt hatte. Seine Rüstung schepperte wieder schwer an seinem Körper und das Gewicht seiner Waffen fühlte sich gut an. Tancred kam sich damit immer vollkommen vor. Syrie hatte sich entschuldigt und ihn schon vor einiger Zeit verlaßen. Sie musste wohl ihren Pflichten nachkommen was Tancred jetzt auch tat.

Mit langen Schritten ging er durch das Dorf und atmete die Frische Luft ein. Ein breites Lächeln war auf seinen Zügen zu sehen. Vor dem Brunnen blieb Tancred stehen. Er schaute sich kurz um ob es hier jemanden gab der ihm diese niedere Arbeit abnehmen konnte und ihm Wasser daraus schöpfen könnte, aber von diesen Müßiggängern war niemand zu sehen. Wo war dieser nutzlose Bauer wenn man ihn brauchte! Hilft ja nichts. Musste er es eben selber machen. Etwas ungeschickt aufgrund seiner geringen Übung in dieser Tätigkeit holte sich Tancred einen Eimer voll Wasser aus dem Brunnen. Er nahm den Eimer und ging zum nächst größeren Baum.

Dort angekommen stellte er den Eimer ab, kniete sich nieder und begann mit seinem Dolch eine kleine Mulde im harten Boden zu schaffen. Danach zog er seine Handschuhe aus und legte sie zusammen mit seinem Helm, seinem Zweihandschwert und einem seiner Fleur de Lys Anhänger vor sich auf den Boden. Dann goß er das eiskalte Wasser in diese Mulde in dem er das kühle Naß über seine andere Hand fließen ließ so wie es brauch war. Als die Mulde gefüllt war stellte er den Eimer weg kniete sich erneut vor die Mulde und den Baum, diesmal bedächtig und voll Ehrfurcht, und faltete seine Hände zum Gebet.

Er erneuerte wie jeden Morgen seinen Treueeid an König und Vaterland sowie die Herrin des Sees und sein Questgelübde.


"Nieder lege isch die Lanse,
das Seischen meiner Pflischt,
Surück lasse isch all jene die isch liebe.

Isch bewaffne mich mit Mut und Eifer,
und schreite in die Schatten,
wo isch Jäger zu Gejagten mache.

Kein Hilferuf soll unbeantwortet bleiben,
Kein Mond soll vierfach auf misch scheinen,
denn müßich seien meine Tage nischt.

Beseelt soll isch sein vom Geiste meiner Vorfahren,
deren Pfad isch folge und
Beseelt vom Glaube an die 'errin des Sees,
jener die isch suche."

Tancred blieb noch einige Zeit knieend vor dem Baum und der mit Wasser gefüllten Mulde, während dieses langsam versickerte. Er bat die Herrin im stillen um ein Zeichen das sein Pfad der Rechte war und das sie ihn Führen möge in der Dunkelheit die da kommen würde.

Nach einer weile erhob er sich und sprach als abschluss aller seiner Eiderneuerungen:


"Pflischt ist alles, Ehre ist alles, Ritterlischkeit ist alles!"

Dann drehte er sich um, stellte den Eimer an seinen Platz und ging mit festen Schritten zur Schänke.


Alessariel

#3
Fargur schnaubte abfällig, als er die Taverne für sein morgendliches Bier betrat. Er hatte dieses Großmaul Mimin im Morgengrauen mit seiner Gruppe losziehen sehen. Kaum 12 Mann und Mimin weigerte sich schon, mehr mitzunehmen. Er hatte schon Gruppen von bis zu 40 Mann sicher über den Pass geführt, aber die Jugend von heute war ja nichts mehr gewohnt. Sein Blick verweilte noch einmal sehnsüchtig auf dem nahen Wispergebirge, in Gedanken war er auf der Passhöhe, setzte einen Schritt vor den anderen, nur die Stimmen im Wind als einzige Gesellschaft.. die Stimmen.. ihre Stimme... die er nur noch dort hören konnte ...
Er schüttelte entschlossen den Kopf, bevor er sich noch in Tagträumereien vollends verlor.
Fargur trat in das Halbdunkel der Taverne ein und starrte die vielen Reisenden dort mißmutig an. Es passte ihm nicht, schon so früh am Morgen von so vielen fremden Gesichtern umgeben zu sein, doch zuhause war es auch nicht besser. Dort war es zu still ...

Shaisan

#4
Shaisan wacht sehr früh morgens auf.... es war zwar nicht die erholsamste Nacht, aber immerhin hatte er mal wieder ein Auge zu gemacht. Zunächst dachte er an seinen Freund Sharagon und an Tenna. Hoffentlich brauchte sein Ordensbruder keine hilfe und hoffentlich hatte Tennas Familie Verständnis für Ihren Entschluss.

Nachdem sich Shaisan ausgerüstet hatte ging er hinunter in die Taverne, dort musterte er erst einmal die vielen neuen Gesichter.
Setzte sich aber schnell an einen freien Tisch und wartete auf Sharagon, der sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.

Als die Tür der Taverne aufging erschien allerdings nicht Sharagon sondern ein weiterer Fremder, der grimmig schaute.....

Fingal Thorwinson

Als Parthalán den Schankraum betrat, wunderte er sich über die vielen Reisenden, die hier eingekehrt waren. Anscheinend würde die Reisegruppe noch weiter anwachsen, denn allzu viele Bergführer schien es nicht zu geben. Er nickte Shaisan grüßen zu, ging aber geradewegs nach draußen, um sich abzukühlen. Von weitem sah er Tancred in seine Richtung kommen. Er dachte sich nichts weiter und ging einige Schritte in Richtung Wald, wo er sich, den Rücken an eine Eiche gelehnt, hinsetzte und den Himmel beobachtete. Sicher würde es noch schneien.


Alessariel

#6
Fargur stapfte mißmutig zur Theke, wo Hargon bei seiner Lieblingsbeschäftigung war - Krüge mit einem dreckigen Lappen "polieren". Der Wirt schaute auf, als der hochgewachsene breitschultrige Bergführer mit dem grauen Bart und den Augengläsern sich mürrisch an die Theke lehnte.

"Mojn Fargur. Dat Übliche?"
"Was denn sonst, Har." knurrte Fargur zurück. Er schätzte Hargon, weil der genauso mundfaul war wie Fargur gesprächsverweigernd.

Der Wirt goß Bier in einen der gerade geputzen Krüge, knallte den Krug vor Fargur auf die Theke und machte einen Strich auf einer Holztafel. Er runzelte die Stirn, als er die vielen bereits dort vorhanden Striche im Kopf zählte.
"Deine Schulden wer'n langsam höher als die Wisperberge. Wenn de nicht bald blechst, kriegste hier nix mehr."

Fargur grunzte nur mißvergnügt, hob seinen Krug und nahm einen tiefen Schluck. Er kannte Hargons Litanei in und auswendig.

"Ich hab Themrin gestern gesehen, den alten Sack. Hat wieder Mimin angeheuert, war klar. Ich hab ihn bestimmt fünfzehn Jahre über den Pass gebracht, jedes Jahr dreimal, jedes Mal sicher. Aber kaum macht man einmal den Mund auf ..."
Er grummelte in seinen Bart.

Sharagon

Als Sharagon schließlich wieder erwachte, sah er sich um und lauschte. Als nichts als Stille an sein Ohr drang,
versuchte er seine Gedanken zu ordnen. Der Traum, oder eher die Vision, welche ihn während seiner Meditation überkommen hatte, hatte ihn verstört, eine solche Angst hatte er noch nie gespührt.

Entweder dies war wieder ein Zeichen, eine Warnung, in welche Gefahr sie sich begaben - es schienen Auren gewesen zu sein, Shaisans, meine und... -


"tenna!"

Hauchte er mit geweiteten Augen in die eisige Morgenluft.

Mit weiten Schritten, seinen Helm und Schild im Unterstand zurück lassend, näherte sich Sharagon dem Windschiefen Gehöft,
auf das Anschlagen der Hunde oder ein anderes Lebenszeichen vom inneren des Gezäuns hoffend!

Alessariel

Die sechs großen Wolfshunde sprangen auf wie ein Tier und rissen an ihren Ketten, als sie bellend auf den Fremden zusprangen. Die Ketten waren allerdings so kurz, dass sie den Mann nicht erreichen konnten.

Sharagon

Sharagon blieb stehen, als die Hunde auf ihn reagierten.

Gut, bei einer dermaßen starken Präsenz, die er in seiner Vision -und dass es sich um eine Vision gehandelt hatte, dessen war sich Sharagon inzwischen sicher- wären die Hunde entweder Tot, oder von vorneherein vollkommen ausser Rand und Band gewesen.

Der Paladin besah sich den Weg vom Eingang des Grundstücks, bis zur Tür und ob es im Fall der Fälle ein Durchkommen ohne direkten Kontakt mit den Hunden gäbe.

Alessariel

Die Ketten waren an einem eisernen Ring direkt neben der Tür angebracht, die Hunde konnten somit den ganzen Weg ablaufen von der schiefen Hofpforte bis zur Tür.

Fingal Thorwinson

#11
Parthalán glaubte, in einiger Entfernung Sharagon zu sehen. Er ging bewegte sich weg von Parthalán und der Taverne, schien aufgebracht und, da er seine Ausrüstung nicht vollständig bei sich trug, in Eile. Ohne länger zu zögern stand Parthalán und folgte dem Paladin. Wenn er beunruhigt ist, sollte ich mir Gedanken machen, dachte er und wunderte sich, als sie vor dem Hof ankamen. "Du scheinst besorgt, Freund Sharagon.", fragte Parthalán. "Hat es etwas mit dem Mädchen zu tun?"

Shaisan

#12
Shaisan erwiderte den Gruß von Parthalán folgte dessen aber nicht nach draußen. Viel mehr interessierte den jungen Ordenskrieger dieser mürrische fremde. Als dieser sich an die Theke begab, konnte Shaisan den Namen - Fargur verstehen

"Na bitte, unser Führer über den Pass" murmelte Shaisan sehr leise.

Man konnte erkennen wie Shaisan, Fargur musterte und ihn genau beobachtete. Als dieser einen tiefen Schluck von dem Bier nahm dachte Shaisan, dass dies nach Idris Erzählungen ja typisch sei. "Trunkenbold"........

Er blieb weiter sitzen und beobachtete Fargur und den Wirt.

Sharagon

Sharagon versuchte noch zu erkennen, ob sich hinter den Fensterscheiben des Hauses, ob des Lärms der Hunde, etwas bewegte. Irgendjemand musste doch auf das Gebell der Hunde reagieren?!

Als Parthalán den Paladin von hinten ansprach, wirbelte dieser herum und die Spitze seines Schwerts blieb nur ein paar Finger breit vor dem Hals des Novizen Gaias zitternd zu stehen.

Mit geweiteten Augen senkte Sharagon die Klinge und zischte Parthalán an


"Bei Askarn, tut das nie wieder. Um ein Haar lägt Ihr röchelnd in Eurem eigenen Blut!"

Man konnte dem sonst so gefasst wirkenden Paladin anmerken, dass dessen Nerven bis zum zerreissen gespannt waren.
Ohne ein weiteres Wort verschwand das Schwert wieder in seiner Scheide und Sharagon sah wieder zu dem Gebäude herüber, auf eine Bewegung oder sonstiges Lebenszeichen im Inneren hoffend


"Kennt Ihr einen Weg diese Wachen zu besänftigen junger Freund?"

Diese Frage kam direkt und mit einem leicht drängenden Unterton

Fingal Thorwinson

Parthalán erschrak ob der ungestümen `Begrüßung´ seitens Sharagon, schien sich aber angesichts der Klinge an seinem Hals kaum zu stören. Er nickte nur und trat soweit vor, dass er nur knapp außerhalb der Reichweite der Hunde war. Eine Weile stand er nur da und beobachtete sie, dann kramte er ein paar Zettel hervor und schien etwas nachzulesen. Schließlich zeichnete er eine Kreis in den Boden, welcher von zwei Parallelen durchlaufen wird.  Dabei achtete er darauf, dass die beiden dem Weg zur Tür folgten. Danach trat er wieder etwas zurück. "Ich kann nichts versprechen, ich kann mit Tieren sprechen, wenn sie mit mir sprechen wollen.", erklärte er. "Ich kann sie zu nichts zwingen, aber ich hoffe dass das Sigil, ein Zeichen des Schutzes, unseren Pfad unterstützt."

Mit diesen Worten hob er seine Arme, und begann seine Anrufung. "Mutter Erde, aus deren Schoß alles Leben kommt, höre mich.", er sprach mit lauter und fester Stimme, schien aber dennoch leicht aufgeregt. "Erhöre hier mein Flehen, lass die Hunde meine Worte und mich die ihren verstehen. Lass mir deine Weisheit zu Teil werden." Er trat bis an den gezeichneten Kreis vor. "Hört mich an ihr Hunde. Ich will euch nichts böses. Mein Freund Sharagon ist ein Freund dieses Hauses. Ich weiß um eure Aufgabe, doch nun ist es Zeit, uns einzulassen." Er kniete, die Knie im Kreis, nieder und senkte demütig das Haupt. "Lasst uns eintreten, und ich will euch dieses Gefallen erwidern."

Sein Blick wanderte über die Tiere, wartend, ob sie antworten würden.