Bericht der heiligen Inquisition der Bewahrer des Lichtes zu Karask

Begonnen von Florian, 06.November.2021, 12:23:04

« vorheriges - nächstes »

Florian

Unser Ordensbericht, falls es jemanden interessiert :)
Besucht uns gerne auf Facebook: https://www.facebook.com/Bewahrerdeslichts/


Bericht der heiligen Inquisition an das Ordenskapitel des Ordens der Bewahrer des Lichtes zu Karask, zu den Geschehnissen in einer kleinen Abtei am Waldesrand:

31. Tag des 10. Monats im Jahre 4186.

Unser Weg führte uns eher zufällig in eine Abtei abseits des Weges am Waldesrand, wo wir Rast für die Nacht suchten. Die Abtei diente keinem Gott, sondern verstand sich – ähnlich der Trommer Tempelstadt – als ein Ort, der jedem Gott die Möglichkeit bot, dort einen Schrein aufzustellen. So geschah es, dass sich dort neben einigen lichten Schreinen auch viele neutrale und sogar einige Böse Schreine tummelten und so kamen wir relativ schnell überein, dass es sich um einen Ort falsch verstandener Neutralität handelt.

Doch ich schweife ab. Als wir eintrafen, fand gerade die Feuerbestattung eines Zimmermanns statt, der Dachdeckerarbeiten in der Abtei vom Dach gestürzt war. Es war nicht schwer zu bemerken, dass eine Schwester der Abtei, Marie, besonders in Trauer ergriffen war und alsbald lag offen dar, dass das Band der Lea, den Regeln der Abtei zum Trotz, zwischen ihr und dem Zimmermann geknüpft war und durch eine heimliche Hochzeit vor der Göttin Travia noch verstärkt wurde.

Doch in der Abtei gingen weitere, ungewöhnliche Dinge vor sich: Im Hof der Abtei stand ein Gestell, an welchem eine Vogelscheuche hing. Ein Konstrukt einer unbekannten, neutralen Gottheit, die zum Auftrag hatte, jedes Jahr, in der Nacht vom 30. auf den 31. Tag des 10. Monats, die Seelen der Verstorbenen zu sammeln und im Namen Wenjas in Wentirs Hallen zu führen. Tatsächlich sammelten sich in der Abtei wohl ungewöhnlich viele Seelen, denn sie steht auf einer Kreuzung zweier Ley-Linien.

Doch durch die Trauer der unbewusst magisch begabten Marie an solch einem exponierten Ort, geschah etwas, was die Ordnung beeinträchtigte. Ihre Liebe zum Zimmermann wurde durch diesen erwidert, so dass er sich vor Wenja verbarg und nicht in Wentir Hallen ziehen konnte. Tatsächlich öffnete Maries Wunsch, nicht von ihrem Gemahl getrennt zu sein, sogar unbewusst ein Tor in die Geisterwelt. Dieses Tor jedoch erweckte die Vogelscheuche vorzeitig zum Leben, die nun nicht nur die Seelen der Toten sammelte, sondern auch versuchte, sich der Seelen der Lebenden zu bemächtigen.

Wir erkannten schnell, dass der Riss nur geschlossen werden mag, wenn Marie ihren Zimmermann loslassen und ihn ziehen lassen kann und so wurde der Plan geschmiedet, beide Seelen im Reich der Lebenden zusammenzuführen, damit der Zimmermann danach seine Reise antritt. Doch was so simpel klang, erwies sich leider als äußerst schwierig, denn jeder Versuch schlug fehl und wir selbst konnten auf Ersuchen des Abtes nicht tätig werden, da unser Segen den Zweck des Klosters gefährdet hätte.

Erst, als die Lage sich massiv zuspitzte gewährte uns der Abt, den Boden des Klosters zu weihen und die Götter anzurufen, den Zimmermann zu finden und ihm seinen Abschied zu gewähren. Doch an diesem Tag war Halin uns nicht wohlgesonnen und so geschah es, dass bereits während unserer Vorbereitungen ein Bote den Tod Maries durch die Hände eines Ultorianers verkündete.

Eine Befragung des Mörders ergab, dass Marie angeblich nicht mehr leben wollte, um ihrem Gemahl im Tode nah zu sein. Eine Geschichte, die ich stark bezweifle, da ich selbst nur wenige Minuten zuvor mit Marie sprach und unser Vorhaben in ihr eindeutig Hoffnung weckte. Doch Marie war bereits zuvor sprunghaft im Gemüt, die Zeugen rar und ihre Aussagen wenig aufschlussreich. Und so gelang und uns für den Moment nicht, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Es bleibt der fade Beigeschmack, wonach gedungene Mörder sich unter dem Mantel Ultors verbergen und vermeintlich in seinem Namen ihre Gräueltaten begehen. Ein Umstand, den ich bei nächster Gelegenheit mit Bruder Burkhardt von der ultorianischen Kirche besprechen werde.

Wie dem auch sei, durch den Tod Maries schloss sich der Spalt und die Vogelscheuche kehrte zurück zu alter Ordnung. Ein Erfolg, aber um welchen Preis....

Abschließend bleibt mir zu berichten, dass wir alsbald mit einem Gefangenen im Kloster einzutreffen suchen. Der Giftmischer Torga konnte durch uns überführt werden. In ihm brannte Eifersucht, als zwei Frauen aus dem Dorf nahe der Abtei sich verlobten und ehelichten und so beschloss er, das Band durch giftigen Schnaps zu beenden und die Verbliebende Witwe selbst zu ehelichen. Doch das vergiftete Kind konnte nicht zuletzt durch Bruder Gasters erneut überaus nützlichen Fähigkeiten der Kräuterkunde und der Medizin gerettet werden. Torga gestand seine Schandtat im Verhör und ich verurteilte ihn, seine Schuld im Kloster abzuarbeiten, wo er als Hilfskraft im Dienste der Heiler büßen soll.

Doch auch Mirelle und Aaron machten erfreuliche Fortschritte. Mirelle erfuhr durch mich ihren ersten Kampfunterricht und zeigte alsbald in der Schlacht, wozu sie imstande sein kann. Sie mag noch zögernd sein, doch in den Momenten, in denen sie die Tugend der Tapferkeit beweist und ihre Angst überwindet, strahlt das Licht hell in ihr und der Zorn Tengors lodert in ihrer Brust!

Doch auch Aaron zeigte sich motiviert, obgleich noch etwas unbeholfen. Doch er ist lernwillig und dürstet danach, sich zu beweisen. Eine ausgezeichnete Grundlage für seine Zukunft im Orden. Mögen die Götter ihn auf dem rechten Pfade halten.

Unzweifelhaft offenbarte sich jedoch einmal mehr, wie sehr es mir und meinen Truppen an weiteren Anwärtern für das Paladin- und Priestertum fehlt, um effektiver im Umgang mit Ritualen zu werden und an mehreren Fronten zur gleichen Zeit aktiv zu sein.

Tyrael Hammerbruch
Inquisitor und Geweihter des Ordens der Bewahrer des Lichtes zu Karaks

Dorlen

"Halt – stopp! Wir müssen zurück ,ich habe mein Taschentuch vergessen."
B. Beutlin

BeerCleric


Quas

Das ist ja mal eine schöne Art, das Erlebte zu reflektieren. Danke fürs Teilen.

...sprunghaft im Gemüt? Niemals!   ;D

Taraxa Schluckspecht

Interessant, die Geschichte durch eure Augen zu sehen. Insbesondere ist es spannend zu lesen, wie ihr den Mord aus der Perspektive von Freunden der ultorianischen Kirche deutet.
So so, Möchtegern-Mörder müssen bei euch also Sozialstunden ableisten. Für Lichties ziemlich moderat... Oder... Ist so ein Mord doch nicht so schlimm?  ;)

Feh

Vielen dank für die Mühe mit dem kleinen Bericht und das tolle Spiel mit euch!

LG
Amira