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Der Holmbart-Disput

Begonnen von Alessariel, 27.Februar.2014, 22:10:05

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Alessariel

Der Holmbart-Disput
Eine sachliche Streitschrift von beachtlicher Bedeutung


Hochverehrter Kollege Holmbart,

Bei aller honoriger Hochachtung für Ihr bisheriges Werk ist es mir ein brennendes Bedürfnis, Ihrem jüngsten Werk in wohlmeinender Weise zu widersprechen, nicht zum Zwecke der eigenen Emanation meiner Selbst, sondern um der konstruktiven Korrektur des derzeitigen Diskurses in der Fachwelt wegen.
In Ihrer populären Publikation "Die exquisiten Entdeckungen und variantenreichen Verdienste des B.B.Brunisen" führen Sie einige, meiner fachlichen Meinung nach, arg anspruchslose Argumentationen, um das Werk des verehrten Meisters in einer Weise darzulegen, die einer eingehenden Exegese nicht standhalten.

So will ich denn insbesondere insistieren, dass:

1) Professor Brunisen zu keinem zuzuordnenden Zeitpunkt angedeutet hat, dass "der archaischen Alchemie der präriebewohnenden Proto-Orkvölker, ja goblinoider Rassen generell, eine kohärente Kosmologie zu Grunde liegt, deren besondere Betonung auf der universellen Umwandelbarkeit von fermentiertem Faeces beruht." Dieses Zitat ist, mit Verlaub, wahrscheinlich einer intellektuellen Konstipation Ihrerseits geschuldet.


2) die anspruchslose Andeutung, der Großartige hätte sich in seiner lobenswerten Laufbahn als Verknüpfer von Alchemie und Thaumaturgie auf Werke wie "Gomblers Grimoire" und "Zahanus Zaubereidekonstruktion" berufen, entspringt mit solider Sicherheit Ihrer inkonsistenten Imanation!


3) es mir wenig mehr als kolossale Kondolenz abverlangt, wie Sie an mehreren Stellen Ihres Werkes dem verehrten Burkhard Brunisen Zitate zuschreiben, nach denen er ausgerechnet Ihr eigenes Lebenswerk lobpreist. Dieser vorhersehbare Versuch Ihrer schleichenden Selbstkrönung als des Meisters Majordomus ist tragischerweise typisch für Sie.


4) Sie selbst zweifelsfreie Zitate unverfrorener Umformulierungen unterziehen, um damit wohlklingendere Wortkonstellationen zu erreichen. In aller Deutlichkeit: Sie verfälschen bewusst die genialen Geistesäußerungen des großen Gönners zugunsten einer Ihnen genehmen, popularitätsheischenden Pointierung!


Allein diese Punkte lassen eine peinliche Prüfung Ihrer Quellen essentiell erscheinen, insbesondere da ein unangemessener Umgang mit den wahrhaft wichtigen Werken Professor Brunisen in fataler Form die Grundfesten unserer Arbeit angreift. Ihrer respektablen Reputation zuliebe sollten Sie zeitnah über eine reumütige Revision der streitbaren Schrift nachdenken. Wir und all die formidablen Fachkollegen in Goldbräu können ja kaum in unseren Forschungen voran schreiten, wenn wir nicht auf Basis gemeinsamer Grundlagen forschen.

Ferner möchte ich noch hinzu fügen: Es ist für uns alle eine traurige Tatsache, dass des Lobenswerten´ Lebenslauf nicht restlos rekonstruierbar ist, nicht zuletzt, da Er selbst ihn uns - sicher aus gewichtigem Grunde - bisher nicht detailliert dokumentiert hat. Dennoch halte ich es für ein naturgegebenes Novum, die kanonische Chronologie durch müßige Mutmaßungen aufzufüllen. Einige Ihrer, zugegebenermaßen innovativen, Implikationen entsprechen leider nicht dem, was Professor Brunisens besonnenes Benehmen als Ziel für förderliche Forschungsreisen logisch erscheinen lässt.
Anders formuliert: Niemals, ich betone: NIEMALS hätte ein Mann von brunisenscher´ Intelligenz einen Fuß nach Menderia gesetzt!


Hochachtungsvoll

Wilbur Geiferzahn , Alchemist und Schriftkundiger
Vorsitzender der Arbeitsgruppe "Die Bedeutung der Brunisenschen´ Alchemie"