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Beiträge - Alessariel

#106
Heilbar 2.0 - Selfiran & Friends


IT-Taverne: Frühling in Selfiran


Der Spargel schießt empor, die Bäume schlagen aus, die Triebe sprießen - es ist Frühling in Selfiran. Wana, Nirr und Jaelle laden alle Selfiraner und Freunde ein, den Frühling mit einer stimmungsvollen Heilbar am Samstag den 24. Mai ab 16 Uhr im Garten des Nirrwana zu feiern.

Grundbeitrag für alle beträgt 5 Euro, darin enthalten sind zwei Cocktails (mit oder ohne Alkohol) und Softdrinks/Wasser ohne Ende. Jeder weitere Cocktail kostet 1 Euro (Jaelle nimmt jederzeit gerne weitere Spenden entgegen).

Buffetbeiträge, besonders herzhafter Natur, sind gerne gesehen.

Es gibt wieder einen Mini-Plot, den man aber auch ignorieren kann und darf (SL: Bine/Sünje, Karen/Lessa). Die Taverne kann als ein Contag angerechnet werden (Con-Bestätigung gibts aber nur in Ausnahmefällen).

Bitte schickt als verbindliche Anmeldung eine PM oder Email mit Euren OT- und IT-Namen sowie Eurem Buffetbeitrag an Karen/Lessa (Alessariel im Forum).

Wir werden wieder eine kleine IT-Tauschecke einrichten. Jede/r kann 1-2 Gegenstände mitbringen, die nicht mehr benötigt werden und vielleicht einem anderen Freude bereiten. Bedingung: Was nicht getauscht wurde, muss am Ende wieder mitgenommen werden.

Wir haben Platz für maximal 25-30 Leute, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Für nicht Hamburger bieten wir 2 Schlafplätze im Nirrwana Gästezimmer an. Bitte Schlafsäcke mitbringen. Außerdem haben wir Raum für Isomattenbesitzer. Für ganz Harte besteht auch die Möglichkeit im Garten zu zelten (bitte vorher absprechen). Sicherlich wird es auch noch den einen oder Couchplatz bei anderen Spielern geben.

Es handelt sich um eine IT-Veranstaltung, daher haben Charaktere aus Selfiran und dem Ring Vorzug. Ein-Tages-Charaktere und solche, die gar nichts mit Selfiran zu tun haben leider nur, wenn Plätze frei bleiben.

Zusammenfassung:

Datum: Samstag 24. Mai 2014
Zeit: ab 16 Uhr bis ?
Ort: Haus und Garten von Angela und Marco, im Westen von Hamburg (Buslinie 2 und 21), die Adresse und Telefonnummer kommen per PM für die, die sie noch nicht kennen.
Mitbringen: IT-Klamotte, Buffetbeitrag, IT-Geschirr und Besteck
Mithelfen: Drinks mixen, Abwasch, Aufräumen

Die allerbesten Frühlingsgrüße

Eure Wana, Nirr, und Jaelle
#107
Termine / Re: Heil-Bar II, Selfiran & Friends
11.März.2014, 21:01:46
Es wird wohl auch wieder ein Mini-Plötchen der Sorte "Wer mag, der darf, wer keine Lust hat, kanns ignorieren' geben
#108
Termine / Re: Heil-Bar II, Selfiran & Friends
11.März.2014, 10:07:06
Der angedachte Termin war doch der 24.05. meine ich.
#109
Brunisens Schriften / Der Nacktzahn-Fellmull
27.Februar.2014, 23:06:04
(Dieser Text stammt nicht vom hochverehrten Professor Brunisen, sondern von seinem guten Freund, dem leider verstorbenen Dr. Neuton Gauss)


Der Nacktzahn-Fellmull
(Reno heterocephalus giganteus dentis nudus)

von

Professor Dr. Dr. Neuton Gauss, Professor der Kinetikologie, Doktor der Kinesiologie, Doktor der Bestio-Zoologie


Sehr geehrter, geneigter Leser,

der folgender Abschnitt beschäftigt sich mit dem Reno heterocephalus giganteus dentis nudus, im Volksmund auch als Nacktzahn-Fellmull bekannt.

Dieses seltene Wesen trifft man vor allem in ausgetrockneten Sumpfgebieten, weshalb ich vermute, dass es sich ursprünglich aus einer Verbindung des grauen Gürtelmulls mit der riesenwüchsigen Torfgreiferralle entwickelt hat.
Dies würde erklären, warum der Nacktzahn-Fellmull entgegen der gemeinläufigen Ansicht, dass es sich um ein Säugetier im weitesten Sinne handeln müsse, offensichtlich Eier legt.

Der Nacktzahn-Fellmull zeichnet sich durch seinen muskulösen Körperbau und seine ungewöhnliche Körpergröße aus. Er besitzt ein dichtes, wasserabweisendes und erstaunlich feuerfestes schwarzes Fell. Erwähnenswert sind die langen dolchscharfen Zähne, die im Normalfall, während der Nacktzahn-Fellmull auf der Lauer liegt, in die Backentaschen eingefahren sind. Ist der Mull jedoch gestresst, erleidet er Schmerzen oder ist er verängstigt, so trägt er die Zähne offen zur Schau.
Der Mull besitzt keinen Hals und einen tonnenförmigen, massiven Oberkörper, der die unteren Extremitäten eindeutig dominiert. Über sein Innenleben ist bisher wenig bekannt. Er besitzt offensichtlich bis zu drei gas-gefüllte Verdauungssäcke, einen Magen, sowie drei Herzen.
Der massive, Schwanz endet in einem keulenförmigen Anhängsel, dass vermutlich als Verteidigungsmechanismus und zur Reviermarkierung dient.

Eine gewisse Grundintelligenz und hundeähnliche Lernfähigkeit sind dem Mull nicht abzusprechen, jedoch erscheint mir das Tier nicht besonders intelligent zu sein. Es könnte jedoch sicher mit etwas Mühe grundlegend abgerichtet werden, und dürfte dann einen formidablen Abschreckungsfaktor besitzen. Wie Olifanten haben Nacktzahn-Fellmulle allerdings ein gutes Gedächtnis und erinnern sich auch Jahre später noch dezidiert an Details von längst vergangenen Ereignissen. (siehe hierzu meinen Exkurs: Speicherung von Informationen in lebenden Tieren)

Der Nacktzahn-Fellmull ist nachtaktiv, und verbringt den Tag mit der Verdauung seiner Beute in seiner selbstgegrabenen Jagdhöhle. Er ist ein Omnivor. Der Mull ist ein Meister der Tarnung und ein Liegendjäger. Er gräbt sich in Rückenlage durch rhythmische Bewegungen seiner kraftvollen Klauen in die Erde ein, so dass nur noch sein höhlenartiges Maul zu sehen ist. Dann wartet er darauf, dass kleine Tiere oder von den Bäumen kullernde Früchte in sein Maul purzeln. Mit Hilfe von Pheromondrüsen im hinteren Rachenbereich kann der Fellmull seine Beute anlocken. Ist die Beute in das Maul geklettert, so schließt sich reflexartig der Fallbeil-Muskel des Mulls, die Zähne schießen hervor und verschließen das Maul. Der Muskel ist so stark, dass er die Zähne durch einen ca. oberschenkeldicken Ast treiben kann. Der Mull besitzt keinen Würgereflex sondern schluckt seine Beute ganz und verdaut sie dann in einer Reihe von sackartigen Gaskammern, die dem eigentlichen Magen vorgeschaltet sind.

In der Jugendzeit beobachtet man beim Nacktzahn-Fellmull eine gewisse Tendenz zur Mobbildung. Ich vermute, dass sich die noch nicht geschlechtsreifen Tiere der Sicherheit des Rudels wegen zusammenfinden. Nach Erreichen der Geschlechtsreife zerstreut sich der Mob spontan und der erwachsene Nacktzahn-Fellmull entwickelt sich zum Einzelgänger. Lediglich zur Brunftzeit finden sich einzelne Exemplare für den kurzen Befruchtungszeitraum (zwei Stunden alle zwei Jahre) zusammen.

Dabei ertönt ihr distinktiver Brunftschrei, der da folgendermaßen klingt: "Aaaaaaayyyuuuup! Aaaaaayuuuuup!" Wenn das paarungswillige Gegenstück die richtige Antwort gibt, folgt sodann ein langezogenes "Möööööööööööööööööööüüüüüp! Mööööööööööööüüüüüüp!".
Bisher ist es mir nicht gelungen, das hochkomplexe Balzritual in seiner Gänze zu beobachten. Somit kann leider auch noch nicht belegt werden, wie der Geschlechtsverkehr genau vonstatten geht. Jedoch nehme ich an, dass es irgendwie mit den auffälligen hinteren Extremität des Nacktzahn-Fellmulls zusammenhängt. Die Tiere sind Hermaphroditen, was bedeutet, dass sie sich gegenseitig befruchten können.
Das übliche Gelege scheint zwei Eier zu umfassen.

Trotz seines aggressiven Aussehens kann man davon ausgehen, dass das Aufeinandertreffen eines Nacktzahn-Fellmulls mit einem Menschen im Normalfall friedlich verläuft, da unsere Art nicht in das Beuteschema dieses an sich sanftmütigen Riesen zu passen scheint. Ich würde allerdings davon abraten, Kleinkinder unbeaufsichtigt in der Nähe von Nacktzahn-Fellmull-Jagdgebieten spielen zu lassen. Auch sollten Jäger und Waldläufer stets auf den Boden achten, da es sich als fatal für die unteren Extremitäten erweisen kann, in einen Nacktzahn-Fellmull-Rachen zu stolpern. Die potenten Pheromone des Nacktzahn-Fellmulls sind eine beliebte Ingredienz für Aphrodisiaken und Liebestränke, weswegen dieses faszinierende Wesen, an sich bereits ein seltenes Tier, in seinem angestammten Lebensraum bedauerlicherweise bereits so gut wie ausgestorben ist.
#110
Brunisens Schriften / Brief an Meister Urquart
27.Februar.2014, 23:03:59
Hoch verehrter Meister Urquart,

wie mir zu Ohren gekommen ist, bestreitet Ihr im Lande Mythodea in dem sogenannten nördlichen Siegel das Amt des Chaoschampions. Zu dieser prätentiösen Position möchte ich Euch herzlichst gratulieren.

Mir wurde zugetragen, dass Ihr und die höchstverehrten Anhänger des chaotischen Pantheons einen nicht geringes Interesse an dem fantastischen Material hegen, welches in den Mittellanden vulgo auch unter der Bezeichnung "Warpstein" firmiert.

Während meiner extensiven Forschungen an der Akademia Falkenberg, sowie später in Halgaff, Morea und Goldbräu konnte ich sehr viele Erfahrungen sammeln, sowohl bezüglich der mutagenen wie auch der eruptiven Eigenschaften des fantastischen Materials. 

Ihr, hoch verehrter Meister Urquart, wurdet mir als Koryphäe und als Connoisseur auf diesem Gebiet empfohlen. Vor einiger Zeit ist es mir in meiner Genialität gelungen eine nicht unerhebliche Quelle für das fantastische Material zu erschließen. Mit diesem Brief möchte ich Euch daher von einem genialen Geist zum anderen eine kooperative Beziehung vorschlagen.

Es wäre mir möglich, erkleckliche Mengen des fantastischen Materials abzubauen und Euch zukommen zu lassen. Im Austausch dafür schwebt mir neben dem sicherlich notwendigen numismatischen Unterhaltsmitteln ein Austausch geistiger exploitativer geistiger Ergüsse vor.

Als der großzügige Wissensspender, der ich nunmal bin, habe ich diesem Brief bereits im Vorausgriff auf unsere sicherlich erfolgreiche Kooperation, eines meiner Traktate beigefügt. 

Solltet Ihr Zweifel ob der Ernsthaftigkeit meines Anliegens haben, so kann ich Euch versichern, dass es mir todernst ist. Als Zeugen für meine Fähigkeiten könnt Ihr die Seraphim Davion von Drachenfels und Kimberly von Falkenhöh sowie den Protektor von Yunalesc, Murdo Kilian, befragen, die bereits in den Genuss kamen, meine Arbeiten bewundern zu dürfen.

Ihr könnt mich jederzeit in dem Dorf Goldbräu, gelegen im Nordwesten der Mittellande, finden. Solltet Ihr in Kontakt mit einem der nordwest-mittelländischen Skavenstämme stehen, so könnt Ihr mir auch über diese eine Nachricht zukommen lassen.

In freudiger Erwartung Euer geschätzten Antwort verbleibe ich mit höchst respektvollen Grüßen

Professor Doktor Burkhard Benjamin Brunisen
#111
Studien in Felde 8.3

Orientierung im Raum anhand von Bufo-Schranz-Quotienten

Wer kennt es nicht: da ist man auf dem Weg zur Oper, und die Kutsche ist stattdessen aufgrund von menschlichem Versagen mal wieder in einer Kaschemme in der Hafengegend gelandet. Dort mag es zweifelsohne auch nett sein, allerdings ist es dem musikalischen Genuss abträglich, einer Darbietung ohne jeglichen Talents und/oder Talentsteigerers wie meinem patentierten Warpitadon beiwohnen zu müssen. Wie lässt sich also solch ein desaströses Erlebnis vermeiden?
Zweifelsohne könnte man das mentale Potential des Kutschers durch gezielte Hiebe mit einer Peitsche entsprechend steigern. Allerdings ist eine solche Handlung barbarisch und unmoralisch. Viel eleganter ist es, die von Frau Professorin Schranz postulierte Bufo-Schranz-Partikeldichte zur Orientierung im Straßenverkehr zu nutzen. Frau Professorin Schranz schreibt, und ich zitiere wörtlich:

Die zweite besondere Eigenschaft des Bufo-Schranz-Partikels ist diese, dass er sich in besonderer Dichte auf ebenen, leeren, glatten Flächen zusammenballt, im Volksmunde vulgo auch Straßen genannt. Ob nun der Bufo-Schranz-Partikel Straßen bevorzugt, oder Menschen bevorzugt Straßen bei großen Ansammlungen von Bufo-Schranz-Partikeln bauen, muss weiter erforscht werden.

Durch meine in Goldbräu gewonnenen Erkenntnisse über die Warpsteinmatrix ist es mir gelungen, ein solchermaßen vernetztes System an künstlicher Warpsteinmatrix in sehr begrenzten Raum zu persiphonieren. Dadurch kann ich nun die synaptischen Speicherfunktionen des fantastischen Material in kleinem Rahmen und portabel synthetisieren.

Für den Messfühler habe ich eine Spitze aus Nosgoriat gefertigt, welches ich auf meinen Reisen durch Mythodea von den Ulumulus erwerben konnte. Dieses spricht bereits auf allerfeinste Erschütterungen an, darf dabei aber nicht dichter als 17,4 und nicht weiter als 21,3 Zentimeter über dem Boden geführt werden.

Der Messfühler wird über eine Okzidentalleitung mit der synaptischen Kunstmatrix solchermaßen verbunden, dass sie ein Speichermedium für den eigentlichen sensorischen Vorgang zur Verfügung stellt. Dieser sensorische Vorgang wird durch den Einsatz einer schwarzbäuchigen quergestreiften Kasha-Kröte, welche von dem erst kürzlich auf tragische Art verstorbenen Professor Dr. Neuton Gauss entdeckt und beschrieben wurde, eingeleitet.

Sie wird in die Warpsteinmatrix integriert, indem man die Signalorgane mit einer Legierung aus Faberit und Warpstein-Selenit bestreicht und dann Töne auf einer Frequenz von 277,42 erzeugt. Dies lässt sich am besten mit einer handelsüblichen Harfe, die mit einer dreiforkigen stumpfen Gabel gespielt wird, bewerkstelligen. Die Vielseitigkeit einer handelsüblichen Harfe kommt dieser Technik sehr zugute, da sich der Verlust von mehreren Harfenseiten pro Kalibrierungsvorgang leider nicht vermeiden lässt.

Durch den vorher festzulegenden tolerablen Zustand der Menge der Bufo-Schranz-Partikel, den sogenannten Bufo-Schranz-Quotienten, welcher von Professorin Bernadette Schranz bereits für viele Orte in den Mittellanden und in Mythodea katalogisiert wurde, lässt sich sodann eine Ortsbestimmung durchführen, sowie durch die Eingabe der Zielkonzentration eine Orientierung im Raume innerhalb von 26,2 Meilen realisieren. Es ist an dieser Stelle anzumerken, dass sich herausgestellt hat, dass sämtliche Bufo-Schranz-Quotienten ein bis sieben identische Zwillinge in Raum und Zeit zu haben scheinen, welche aber stets mindestens 626,2 Meilen auseinander liegen. Trotzdem lassen sich bei Überlandfahrten demnach gewisse Gefahren nicht ausschließen, so könnte man anstatt in Gallheim auch in Arach Suliss landen, welches zweifelsohne schlimmere Folgen als die eingangs erwähnte Verwechslung von Oper mit Kneipe zeitigen würde.
Nichtsdestotrotz halte ich diese Technik für einen ausgesprochen großen Gewinn für die Zukunft der räumlichen Navigationsorientierung. Eine erste prototypische Kleinserie wird bereits durch ehemalige und nun mir wieder treu ergebene Mitarbeiter hergestellt.
#112
Hochverehrtes Fräulein Schluckspecht,

ich hoffe, dieses Pergament trifft Euch bei bester körperlicher wie geistiger Gesundheit an. Mit großer Freude und größtmöglichem Amüsement habe ich vor Kurzem das Lied, welches Ihr mir so freundlich widmetet, vernommen. Ich fühle mich zutiefst geschmeichelt und bin beeindruckt von Eurer musikalischen Kreativität, die sich allerdings zweifelsohne noch weiter optimieren ließe, und zwar durch die gelegentliche Einnahme des von mir entwickelten Präparates Warpitadon. Dieses könnt Ihr bei einschlägigen Pharmazisten unter dem Codenamen Mika-B3 bestellen.

Ich kann Euch versichern, dass ich nach ausgiebigen Testreihen feststellen konnte, dass die mutagenen Eigenschaften dieser Neuheit rein geistiger Natur sind, und nur in sehr seltenen Fällen, also bei etwa einem in hunderttausend, zu weitergehenden Veränderungen der Astralsignatur geführt hat. Damit Ihr Euch von der Wirksamkeit überzeugen könnt, lasse ich Euch anbei einen meiner neuesten Geistesblitze zukommen, welcher unter dem Einfluss des zuvor erwähnten Präparates verfasst wurde. Gerne werde ich Euch bei nächster Gelegenheit eine Probe dieses fantastischen neuen Wunderstoffes zukommen lassen, damit Ihr Euch selbst von dessen Wirksamkeit überzeugen könnt.

Vielleicht wollt Ihr, liebes Fräulein Schluckspecht, diese bahnbrechende Erfindung dann ja auch in Eurem Lied verewigen. Ich habe auch noch weitere großartige Erfindungen gemacht, die Euch sicherlich genügend Stoff für die Strophen sechs bis neunundreißig liefern können. Ich wäre Euch sehr verbunden, wenn Ihr mir eine Abschrift des fertigen Werkes zukommen lassen könntet. Schickt es einfach an Frau Professorin Bernadette Schranz, die derzeit an der Akademie zu Gallheim forscht. Sie wird es mir dann sicherlich schnellstmöglich weiterleiten.

Mit den allerfreundlichsten und hochachtungsvollen Grüßen

Doktor Burkhardt Brunisen
#113
(Dieser Text stammt nicht von dem verehrten Professor Brunisen, findet sich aber in seiner Bibliothek)

Ictus germinis macula malo
(Orange-getüpfelter Stups-Sprössling)


Es ist nun der ictus germinis schon eine seltene Art, die vorwiegend in der Nähe lieblicher Orte wächst, dort jedoch Schatten und Ruhe bevorzugt. Diese äußerst seltene Pilzgattung ist nur zu Beginn des zehnten Monats anzutreffen, wenn der Mond im ersten Viertel steht. Die Abart des macula malo jedoch ist noch erheblich seltener. Dies Prachtexemplar zu finden würde jedem ernsthaften Mykologen zur allergrößten Ehre gereichen.

Der macula malo ist ein äußerst prekäres Studiosum, denn er teilt nicht nur die Abneigung seiner Verwandtschaft gegen jede Art von Störung, sondern ist auch noch äußerst wählerisch, wenn es um die Wahl seines Wachstumsortes geht. Zusätzlich zu den oben erwähnten Bedingungen benötigt der macula malo aus bisher unbekannten Gründen größere Mengen der Farbe orange in seiner unmittelbaren Umgebung, um sich optimal zu entwickeln. Bisher ist unbekannt, wie der Pilz mangels geeigneter Rezeptoren überhaupt das Vorhandensein einer Farbe wahrnehmen kann.

Der geschätzte Kollege Professor Snorkel postulierte diesbezüglich die Theorie, dass der macula malo möglicherweise zur seltenen Abart der psychosensitiven Fungi gehören könnte. Leider konnte er seine Theorie jedoch nie beweisen, da Professor Snorkel bei der Suche nach dem macula malo einem bedauerlichen Unfall erlag.

Neben der ungewöhnlichen Spezialisierung auf die Farbe Orange sucht der macula malo aktiv die Nähe des orkneas robustus, vulgo als Ork bekann. Dieses erscheint im ersten Moment als sehr widersprüchlich zu zuvor genannter Vorliebe für ruhige Orte, denn Orks sind vieles, aber selten ruhig und praktisch nie orange. Dies mag das sehr spärliche Auftreten des macula malo erklären.

Doktor Willibald Gutleiber stellte die Theorie auf, dass der Pilz in bisher unbekannter Art von den hormonalen Ausscheidungen des orkneas robustus profitiert, was bedeuten würde, dass der Pilz umso besser wächst, je mehr der Ork stinkt. Leider konnte Gutleiber diese Theorie nicht endgültig belegen, bevor er von einem Stamm wütender Orks erschlagen wurde, die sich daran störten, dass er an ihnen schnüffeln wollte.

Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Handvoll bestätigter Sichtungen des macula malo. Es ist anzunehmen, dass der macula malo eine vom akuten Aussterben bedrohte Art ist. Aufgrund der Häufung von Vermissten- oder Todesfällen im Zusammenhang mit dem macula malo erhielt der Pilz auch den Beinamen "Orange Teufelskralle". Er hat in Mykologenkreisen die Gefahrenstufe 4 inne.

Über Nutzen und Wirkung des macula malo ist zum jetzigen Zeitpunkt nichts bekannt. Die wenigen Funde werden von ihren Besitzern eifersüchtig unter Verschluss gehalten.
#114
Der Bufo-Schranz Partikel und die temporale Disruption der Kröten-Morphologie
Ein Essay von Frau Professorin Bernadette Schranz

Bufo bufo, die Erdkröte, wird von vielen Forschern und sogenannten Wissenschaftlern noch immer sträflich unterschätzt. Dieses geniale und hochentwickelte Lebewesen wird zu Unrecht als "schleimig", "warzig" und "hässlich" verunglimpft, wo doch das genaue Gegenteil zutrifft. Nicht nur ist die Bufo bufo dank des genialen fluid-thermalen Austauschsystems ihrer Haut perfekt an ihren Lebensraum angepasst, sie besitzt auch Fähigkeiten, die weit über das beschränkte Denken ihrer engstirnigen Kritiker hinausgehen.

Als Beispiel sei hier die angebliche Schwerfälligkeit der Kröte genannt. Fürwahrlich, jene, die nur auf ihre Augen vertrauen, mögen das Bewegungsmuster einer durch den Sumpf hüpfende Kröte als träge ansehen. Doch ein wahrer Forscher sieht stets hinter das Offensichtliche! Meine Theorie postuliert, dass dort, wo gewöhnliche Menschen nur eine hüpfende Kröte wahrnehmen, in Wirklichkeit Dutzende oder gar hunderte von Kröten sich mit großer Geschwindigkeit fortbewegen. Dies geschieht allerdings so schnell, dass das ungeübte menschliche Auge in seiner Trägheit nur eine Kröte wahrnimmt. Ein ähnliches Phänomen lässt sich bei sich drehenden Rädern oder beim Durchblättern eines Buches beobachten.

Der Beweis dieser Tatsache ist einfach: Der geneigte Beobachter wird zu normalen Zeiten im Sumpf, wenn er Glück hat, vielleicht einmal auf zwei, drei, höchstens aber etwa fünf Kröten stoßen. Doch zu Paarungszeiten sieht man plötzlich Hunderte und Aberhunderte. Wo kommen diese plötzlich her? Die einzig vernünftige Erklärung ist, dass sich die Kröten normalerweise so schnell bewegen, dass der Mensch sie nicht wahrnehmen kann.

Ja, ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte: Die Kröte bewegt sich so schnell, dass sie eine temporale Dissonanz aufbaut und somit rückwärts durch die Zeit reist! Ich glaube, dass sie das tut, um sich mit sich selbst paaren zu können, ein Vorgang, der, wenn man einmal darüber nachdenkt, die ideale Lösung für die Perfektion der edlen Krötenrasse ist!

Mit dieser These lassen sich so viele der faszinierenden Fragen rund um das wundervolle Lebewesen Kröte klären! Zum Beispiel die Frage, warum man zu Paarungszeiten so viele Kröten sichtet. Dieses kommt daher, dass die Energie der temporalen Morphologie der Kröte gebremst wird, wenn sie sich durch die Zeit bewegt.

Dies geschieht durch den von mir entdeckten Bufo-Schranz-Partikel, einem temporalen Masseteilchens, das zwei besondere Eigenschaften aufweist. Zum einen kommt es überall um uns herum in mehr oder minder großer Konzentration vor. Ja, ich wäre nicht überrascht, wenn der Bufo-Schranz-Partikel ein Ur-Bauteilchen des gesamten Universums ist, und letztendlich den Gesamtablauf der Zeit entscheidend beeinflussen würde. Meine Forschungen zu diesem Thema stehen kurz vor dem Durchbruch und der geneigte Leser darf sich schon auf meine nächste sensationelle Publikation freuen.

Die zweite besondere Eigenschaft des Bufo-Schranz-Partikels ist diese, dass er sich in besonderer Dichte auf ebenen, leeren, glatten Flächen zusammenballt, im Volksmunde vulgo auch Straßen genannt. Ob nun der Bufo-Schranz-Partikel Straßen bevorzugt, oder Menschen bevorzugt Straßen bei großen Ansammlungen von Bufo-Schranz-Partikeln bauen, muss weiter erforscht werden.

Trifft nun die mit hoher Geschwindigkeit rückwärts durch die Zeit reisende, amorös gestimmte Bufo bufo auf diese dichte Ansammlung von Bufo-Schranz-Partikeln, so wird sie plötzlich und ohne Vorwarnung stark abgebremst. Dies führt zu einer fatalen Neu-Strukturierung ihrer temporal-physikalischen Morphologie. Und somit ist nun auch die ewige Frage gelöst, warum man auf Straßen so oft viele tote platte Kröten findet!
#115
Goldbräuer Studien 6.7

Verbesserte Brunisenkammern

Im Zuge der Konstruktion der Synapsenein- und -ausstiegskristalle  ergab sich die Problematik, wie der Träger sinnvoll vor der Strahlung der Kristalle zu schützen ist, während gleichzeitig der Fluss von Energie zwischen arkanem Muster und Kristallgefüge erhalten bleibt. Es gelang mir, meine Theorie der Brunisenkammern zu verfeiern. Ich baute eine Art Käfig aus feinen Lyrium-Fäden, ummantelt mit Blei. Die Struktur ist hier entscheidend - die Knotenpunkte müssen jeweils genau 0.3 Brunisen-Metern auseinander liegen, um eine optimale Abschirmung zu gewährleisten.

Wir ich bereits in meiner theoretischen Schrift darlegte, ist die Konstante, die der Berechnung von Brunisen-Metern zugrunde liegt, nur eine Semi-Konstante, da sie sich je nach der Umgebungs-Sync-C-Strahlung und dem Psi-Muster der Umgebung ändern kann.

Ich werde weitere Versuche anstellen müssen, um die weiteren Verwendungsmöglichkeiten des Brunisennetzes zu erkunden.
#116
Goldbräuer Studien 6.6

Beschleunigung des Reifungsprozesses von Warpsteinkäse

Mir fiel kürzlich auf, dass der frisch angesetzte Warpsteinkäse extrem viel schneller reifte, als er es bisher tat. Ich untersuchte die Angelegenheit, doch konnte noch zu keiner abschließenden Begründung kommen. Die einzige Auffälligkeit war, dass die Brunisenkammer mit der fertigen Mischung aufgrund einer Nachlässigkeit eines meiner Assistenten, anstatt direkt in die Mine zur Reifung verbracht zu werden, für einige Stunden in der Taverne stand. An diesem Abend versuchten die Skaven, ihre Kriegshörner mit dem neuen Dorfbarden in Einklang zu bringen.

Das musikalische Ergebnis soll grauenhaft gewesen sein, aber aus irgendeinem Grunde scheint es bewirkt zu haben, dass die Milch in der Kammer sauer wurde und somit erheblich schneller zu Warpsteinkäse reifte. Versuche ergaben, dass der so entstandene Käse genauso potent war wie der normale. Höchst rätselhaft. Ich muss dieses Phänomen dringend näher untersuchen.

#117
Ja, das hättet ihr wohl gerne, was? :)
#118
Goldbräuer Studien 6.3

Seelentransfer-Prozess

Aus allgemeinem wissenschaftlichen Interesse heraus, aber auch aus konkreter Sorge nach den Geschehnissen und Morden, die sich in Goldbräu während meiner Abwesenheit ereignet haben, schien es mir ratsam, alte Überlegungen im Lichte neuer Erkenntnisse wiederaufzugreifen.

Beobachtungen in Mythodea ließen in mir die Idee aufkommen, die gesamte Essenz des Seiens eines Menschen (oder anderen Wesens) vermittels eines telepathisch-synaptischen Netzes auf Grundlage des fantastischen Materials von einer Hülle in eine andere zu transferieren. Dabei erfolgt eine "Zwischenspeicherung" des Geistigen Ist-Zustandes in der Struktur des fantastischen Materials selbst. Dies ist nur möglich, wenn eine genügend große, unbearbeitete Masse des Materials zur Verfügung steht.

Das Material muss zu diesem Zwecke nicht bearbeitet sein. Lediglich der Synapseneinstiegs- und der Synapsenausstiegspunkt müssen gesonderten Prozeduren unterworfen werden. Das fantastische Material selbst zeigt eine hohe Konnektivität, wie sich bereits bei meinen Studien zum Thema Anti-Warpstein gezeigt hat. Die Synapsenkristalle werden dabei mit Hilfe eines komplexen Prozesse genau auf die zu übertragende synaptische Struktur geprägt.

Herstellungsprozess:
Man nehme genau 235 Gramm des fantastischen Materials und löse dieses in einer Essenz aus ausgekeimter Gerste, die durch einen Röst- und Gärvorgang veredelt wurde. Die Dauer der Lagerung der Essenz sollte nicht unter drei jahren betragen. Glücklicherweise standen mir ausreichende Mengen der Essenz aus den Vorräten des verblichenen Arsenius vom Ferrusberge zur Verfügung. Diese Lösung wird bei zunehmendem Halbmond mit dem Ritualfeuer hergestellt aus dem Holz von mindestens drei Ents unter dem Schutze der patentierten Brunisenschen Warpstein-Abschirmung (siehe Halgaffer Studien) mit spiralförmigen arkanen Strukturen durchsetzt. Nachdem man die Spiralstruktur erzeugt hat, lässt man mit entsprechender Vorsicht ein Feuerballderivat durch die Ferrusberg-Kanäle eintröpfeln. Hierbei besteht äußerste Explosionsgefahr, sofern die Sicherheitsverstimmungen nicht aufs Genaueste beachtet werden. Sodann ist eine rhytmische Umrundung des Versuchsaufbaus im sieben-achtel-Takt notwendig, wobei die Ausdünstungen die bloße Haut der Versuchsperson berühren müssen. Sodann wird durch Zusatz eines Folikels der Versuchsperson der Re-Kristallisationsprozess eingeleitet.

Der Synapseneinstiegskristall sollte ständig in der unmittelbaren Nähe des Herzens der Versuchsperson aufbewahrt werden, da dies, wie ein jeder ernstzunehmender Forscher weiß, ganz eindeutig der Sitz der Seele ist. Jedoch funktioniert der Transfer auch, wenn der Kristall von der Person entfernt wird, solange die Prägung korrekt durchgeführt wurde.

#119
Goldbräuer Studien 6.2

Herstellung von Ersatzkörpern

Basierend auf meinen Beobachtungen zur artifziellen Herstellung von Experimentalobjekten und der Zucht neuer Gattungen meiner vegetabilii assassini habe ich nun meine Forschungen in den Bereich der künstlichen Herstellung humaner Körper ausgedehnt. Dies ist notwendig, um das volle Potential der ungeahnten Möglichkeiten, die der synaptische Transfer via des fantastischen Material mir aufgezeigt hat, ausschöpfen zu können.

Ich begann damit, nach den Keimzellen menschlichem Gewebes zu forschen. Dabei konnte ich auf meine ausführlichen Beobachtungen zu den Keimzellen pflanzlichen Lebens zurückgreifen. Es gelang mir, aus dem tumorös wuchernden Material, dass oft bei der Bestrahlung von menschlichem Gewebe mit fantastischem Material entsteht, ein Protogewebe heranzuzüchten.

Zunächst hatte ich Probleme damit, das Protogewebe in seiner Wucherungsneigung zu beschränken. Jedoch konnte ich es durch Bestrahlung mit Sync-C-Gammastrahlen und meiner Eskalon-Tinktur dazu bringen, sein Wachstum nur in ganz bestimmte Richtungen zu lenken. Schon bald war ich in der Lage, zunächst primitive Körper, dann solche mit zunehmender Komplexität nachzubilden.

Die meisten Probleme machte mir jedoch die Steuerung des Gehirnwachstums. Der ideale Körper für die Synapsenübertragung benötigt grundlegende Reflexe, um überlebensfähig zu sein. Wie sich jedoch zeigte, ist ein zu hoher Intellekt sehr hinderlich für den Prozess.

Versuchsreihe 1, Subjekt A-M: Hierbei handelte es sich um diverse Versuchsstudien, die nur partiell vollständig ausgebildet waren. Hierbei konnte ich erforschen, wie sich der übermäßige Knochenaufbau oder ein vollständiges Fehlen von Muskeln auf den Organismus auswirken.

Versuchsreihe 2, Subjekt A-F: Hier handelte es sich um vollständig ausgeformte Körper, die jedoch alle aus dem einen oder anderen Grunde nicht lebensfähig waren. Siehe dazu die Detailberichte.

Versuchsreihe 2, Subjekt G: Der erste wirklich lebensfähige artifzielle Körper. Er wies einige schwere Defekte auf, die im Erschaffungsstadium nicht absehbar gewesen waren. Er besitzt genügend instinktive Reflexe, um annähernd lebensfähig zu sein. Jedoch ist ein übermäßiges Muskelwachstum offensichtlich dem Wachstumsprozess wie auch der Entwicklung von Intelligenz nicht wirklich zuträglich. Da half nicht einmal der zweite Kopf, dessen Gehirnkapazitäten sowieso scheinbar unter null betragen. Ich behalte das Subjekt trotzdem für weitere Studienzwecke.

Versuchsreihe 2, Subjekt H: Hier wählte ich einen völlig anderen Ansatz und bestrahlte das Protogewebe zusätzlich mit einer Dosis Psi-3-Strahlung. Das Ergebnis war ein eher schwächlicher, geradeso lebensfähiger Körper und ein wahrlich brillanter Intellekt. Nach einigen versuchen regte sich in mir der Verdacht, dass die intellektuellen Kapazitäten des Subjektes möglicherweise sogar gefährlich hoch waren. Einige Tests mit der Synapsen-Übertragung bestätigten meine Vermutung - ein zu hoher Intellekt und eine ausgeprägte Persönlichkeit erschwert oder verhindert sogar die Überschreibung durch ein arkan-synaptisches Muster aus dem Warpstein-Zwischenspeicher.

Nachdem das Subjekt mehrere Fluchtversuche unternommen und sich dabei sogar einmal erfolgreich als mich selbst ausgegeben hatte, beschloss ich, es aus Sicherheitsgründen in einen stabilen, aber non-mobilen Zustand zu überführen. Hierzu verpflanzte ich die cerebralen Bestandteile mitsamt dem umgebenden Gewebe in eine Nährflüssigkeit. Den unterentwickelten Körper verwandte ich dagegen als Nährstoffgrundlage für weiteres Protogewebe. Die intellektuellen Kapazitäten des Subjektes harren weiterer Erforschung. Eventuell kann man dieses Subjekt zur exponentiellen Beschleunigung von Denkprozessen einsetzen.

Versuchsreihe 2, Subjekt J und folgende: Diese Subjekte sind mein bisher größter Erfolg. Es gibt kleinere Abweichungen in den Bauplänen, während ich immer wieder etwas optimiere, jedoch scheint mir nun die ideale Mischung geglückt zu sein. Der Körperbau ist sehr ähnlich dem meinigen, also nahezu perfekt. Der Intellekt ist so groß, dass das Subjekt in der Lage ist, alle lebensnotwendigen Bewegungen auszuführen. Es hat alle wichtigen Instinkte und Reflexe und kann sogar Sprache nachahmen, die intellektuelle Kapazität ist jedoch so gering, dass es kaum Lernprozesse ausführen kann.  Nun bleibt abzuwarten, wie die gut die Übertragung des arkan-synaptischen Musters aus dem Warpsteinzwischenspeicher funktioniert. Ich strebe diesbezüglich demnächst umfangreiche Tests an meinen Kollegen an.

#120
Brunisens Schriften / Mythodeanische Studien 1.2
27.Februar.2014, 22:19:17
Mythodeanische Studien 1.2

Meine letzte Forschungsreise führte mich unter anderem auf einen anderen Kontinent. Ich reiste mit den Schiffen der Schiffahrtsgilde eines gewissen Paolo Amatio. Dieses Land war in früheren Zeiten wohl unter dem wohlklingenden Namen Mithrasphera bekannt, heute nennt man es etwas profaner Mythodea.

Neben der Verfolgung meiner allgemeinen Forschungsinteresse galt mein Forscherdrang hier vor allem auch der Koordination der Absatzmöglichkeiten für das fantastische Material. Insbesondere in den Ländereien rund um Paolos Trutz stieß mein Anliegen auf größtes Interesse.
Hierbei konnte ich in der Hauptstadt des nördlichen Reiches intensive Kontakte zu Bewohnern der Ländereien Kláh Obscore und Kláh Verden Avendre knüpfen. Auch in der Hauptstadt scheint sich ein lukratives Handelsgeschäft anzubahnen, welches ich dafür nutzen werden, um meine Forschung zu intensivieren.

Danach bereiste ich dieses große und seltsame Land, und sah viele interessante Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel gelang es mir, eine sogenannte Tochter der Leere bei ihrer Tätigkeit aus nächster Nähe zu beobachten. Ich bekam so viele neue Ansätze für meine eigenen Experimente. Ich fand es höchst interessant zu beobachten, wie unter dem Einfluss der Leere zuerst die Persönlichkeit des Objektes schwand und es schließlich zu einer völlig seelenlosen Hülle wurde. Dies brachte mich auf eine Idee. Dazu mehr unter Goldbräuer Studien ...

Von Kláh Obscore führte mich mein Weg Richtung des kleinen Protektorates Selfiran. An dessen Rande stieß ich auf den sogenannten Dottersumpf. Ein fürwahrlich faszinierender Ort! Besonders die dortige Fauna hat es mir sehr angetan. Es gelang mir ein Exemplar der besonders bemerkenswerten Spezies der Dottersumpf Friedhofswächterkröten einzufangen und für spätere Studien mitzunehmen.
Diese Dottersumpffriedhofswächterkröten erreichen ausgewachsen eine Größe von ca. 4 Metern und sind in der Lage, ihre Gegner zu hypnotisieren, bevor sie sie mit ihren langen Zungen in ihr sehr großes Maul hineinziehen.
Einer meiner Träger näherte sich bis auf die kritische Distanz von 6 Metern und 53,2 Zentimetern, und überschritt somit die Grenze der Reichweite der Hypnosewirkung wie ich nach rund 18 Fallstudien herausfand. Glücklicherweise dezimierte sich die Zahl meiner Träger lediglich um drei, da die Friedshofswächterkröten nach einer Mahlzeit in eine Verdauungsstarre fallen. Durch Extraktion aus dem Magen war ich in der Lage, die Träger mehrfach zu verwenden.

Während dieser faszinierenden Experimenten beobachtete mich eine wesentlich kleinere Kröte mit einer bemerkenswerten Aufmerksamkeit. Erst auf den zweiten Blick fiel mir auf, dass diese Kröte Augengläser trug, was natürlich mein Interesse erregen musste.
Bei näherer Examinierung wurde unzweifelhaft klar, dass diese Kröte von besonders überdurchschnittlicher Intelligenz zu sein schien. Diese Eigenschaft veranlasste mich, eine auf dem fantastischen Material basierende spezielle Kataraxen-Analyse durchzuführen, welches mir zeigte, dass diese weibliche Kröte ganz offensichtlich gar keine Kröte war.
Man könnte erwarten, dass eine Berührung dieser Kröte mit den Lippen zu einer Metamorphosis Reginatis führen würde. Dies war jedoch nicht der Fall. Ich kann jedoch nun bestätigen, dass man längsgestreifte Kröten definitiv quer lecken sollte. Das Geschmackergebnis ist um ein Vielfaches der Brunisenzahl besser. Das Exemplar schien dieses Behandlung im übrigen außerordentlich zu genießen und gab ein genüssliches Quaken von sich, welches mir als sehr melodiös erschien.

Ich entschied mich daraufhin, andere Methoden zu verwenden, um dieses Exemplar weiter zu untersuchen. Dabei stellte sich heraus, dass eine Rückverwandlung in ihre ursprüngliche Form zumindest mit den mir hier zur Verfügung stehenden Mitteln nicht möglich war, da die temporale Fixierung der Metamorphosis Bufo zu weit fortgeschritten war.
Dabei gelang es mir aber, durch eine alchomagische Formel aus meiner Zeit in Halgaff, ein telepathisch-synaptisches Netz aus mentalen Verbindungen zu entdecken, in das ich mich mit Hilfe meines Babel-Benjaminis (siehe Fortsetzung meiner Studien zu Pflanzenhybriden) einklinken konnte.
In dem Moment, in dem ich mich mit dem Netzwerk verband, wurde mir sofort eine Epiphanie zuteil. Ich verstand, dass die weibliche Kröte in Wirklichkeit eine Dame namens Frau Professor Doktor Bernadette Schranz war, deren Forschungsarbeiten mir aus meiner Zeit in Gallheim bekannt waren. Es zeigte sich, dass sie mental mit allen Kröten im Dottersumpf verschmolzen war. Diese Verschmelzung brachte mir ungeahnte neue Eindrücke in die Tiefen der Seelen von Sumpf und Kröten. Ich frage mich, ob es möglich wäre, ein solches telepathisch-synaptisches Netz auch mit Hilfe des fantastischen Materials aufzubauen, und es zu nutzen, um  mentale Bausteine von einem feststofflichen Körper in einen anderen zu transferieren.

Auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin, sagte ich Frau Schranz zu, dass sie mit mir nach Goldbräu zurückkehren könne, wo ich meine Versuche, ihr ihre alte, oder eventuell sogar eine verbesserte neue Gestalt zu geben, intensivst weiterführen könnte. Eine kleine Anzahl von Dottersumpf-Friedshofswächterkröten beschloss, ihrer Anführerin zu folgen, und mit ihr gemeinsam die weite Reise auf sich zu nehmen.