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Beiträge - Alessariel

#121
Goldbräuer Studien 5.6

Seelentransfer

Bei meinen Forschungen über das fantastische Material habe ich festgestellt, dass unter bestimmten Bedingungen die arkane Wellenstruktur des Materials dazu in der Lage ist, die synaptischen Funktionen auch komplexer geistiger Zustände zu übernehmen. Ich entdeckte dies zufällig bei der Bestrahlung einer Katze, deren physische Haltbarkeit sich altersbedingt dem Ende näherte.

Eigentlich wollte ich feststellen, ob eine hochkonzentrierte Warpsteinbestrahlung den Zersetzungsprozess aufhalten oder gar umkehren konnte. Hierzu sperrte ich die Katze in eine luftdicht verschlossene Kiste. So ergab es sich, dass der Körper der Katze genau in dem Moment, als sie den letalen Zustand erreichte, mit einer erhöhten Dosis destrukturierter Basis-C-Strahlung bestrahlt wurde. Als die Katze in den letalen Zustand fiel, konnte der Pratnor-Rath Detektor zunächst in der direkten Umgebung der Katze eine erhöhte Aktivität der Psi-3-Werte registrieren, welche sich dann jedoch in die kristalline Struktur des als Strahlungsquelle dienenden Roherzes verlagerte. Bei der analytischen Vermessung des arkanen Gitters der unterkritischen Menge des Warpsteinserzes konnte ich die arkane Struktur der Katze wiederfinden. Bei der Betrachtung mit optischen Mitteln hatte ich sogar zwischenzeitlich den Eindruck, eine geisterhafte Struktur der Katze zu erkennen. Ich konnte so feststellen, dass sich eine synaptische Struktur im Warpstein materialisiert hatte.

Als ich mich im Laufe wichtiger alternativer Forschungen längere Zeit nicht mit diesem Versuchsaufbau beschäftigen konnte, begann ich, die geisterhaft-grünliche Struktur der Katze in meinem Labor zu bemerken. Sie sprang mir genau wie meine alte Katze auf meinen Schoß. Ich war hocherfreut, mein Lieblingsversuchstier wieder zu sehen, allerdings fand ich es schade, das weiche Fell meiner Katze nicht mehr fühlen zu können, da meine Hände durch die geisterhafte Erscheinung glatt hindurchgingen.
Ich setzte also all mein Streben daran, meiner Katze ihren ursprünglichen Körper zurückzugeben. Da der alte Körper durch die vergangene Zeitspanne inzwischen bereits dekompostiert war, beschloss ich einen neuen Körper für meine Katze zu generieren. (Siehe hierzu weitere Goldbräuer Studien zur Klonthematik).

Es gelang mir durch die detraktierte Umkehrung von Syn-C-Strahlung in gleichförmig tetraedisch rotierender Polarisierung zunächst eine partielle, im dritten Anlauf auch eine vollständige Rückführung. Eine genaue Nachbildung des Körpers meiner Katze erwies sich in der Kürze der Zeit als schwierig, daher nutzte ich eine modifizierte Form der in einer anderen Schrift bereits beschriebene Benjamini-Serie. Die Rückführung muss an die synaptische Verbindung im Speichermedium anknüpfen. Mit Hilfe eines Brechungskristalls in 43°Ablenkung und mit einer rückwärtigen Spiegelung auf die Gehirnmembran gelangte die arkan-synamptische Struktur vollständig in den Körper zurück. Erfreulicher Nebeneffekt dieses Erfolges war es, dass ich meine Katze nun nicht mehr füttern sondern nur noch gießen brauche.

#122
Goldbräuer Studien 6.6

Schutzmechanismus Warpstein-Feld

Nachdem der Wächter der Mine zu meinem Leidwesen in seinen vorherigen Zustand rücküberführt wurde, ist die Mine nun Ohne Schutz. Gerade unter der bevorstehenden Skavenproblematik, halte ich das für einen Zustand, der schnellstens beendet werden muss.

Aus diesem Grunde habe ich ein System entworfen, dass den Mineneingang in Zukunft zuverlässig sichenr wird. Es baut auf fünf Pylonen auf, die mit Adern aus reinem Lyrium-verstärkten fantastischen Material  durchzogen wurden. Sie emittieren ein hochfrequentes Sync-C-Feld, dass jedem den Durchgang  verwehrt.

Durch meine Arbeit an Synapsenmustern gerlang es mir, die verwendeten Warpsteinkanäle so zu strukturieren, dass bestimmte Synapsenmuster gespeichert und somit als "sicher" erkannt werden. Nimmt das Feld eines dieser arkanen Synapsenmuster war, so wird es für ein winziges Zeitfenster inaktiv. Es ist dem Berechtigten somit gestattet, das Feld zu durchqueren. Er kann dabei auch einen anderen Nicht-Berechtigten mit sich bringen, solange der Fluss der arkanen Energie durch direkten Hautkontakt gewährleistet ist.

Für das erste habe ich das Feld so eingestellt, dass es mein eigenes Muster, da s des neuen Oberalchemisten Elias Leumund, das des Sicherheitsbeauftragten, sowie das meiner geliebten Hauskatze  erkennt.
#123
Goldbräuer Studien 5.5

Skaven-Kontrolldroge "Warpsteinkäse"

Nach  meiner Rückkehr aus Mythodea erfuhr ich aus den beunruhigenden Berichten meiner Alchemisten-Kollegen, dass es anscheinend ein feindseliger Skaven-Clan auf Goldbräu und unsere Mine  abgesehen haben könnte. Aus meinen Halgaffer Studien weiß ich, dass Skaven, wenn sie einmal Warpstein gewittert haben, nicht so schnell aufgeben. Ist auch nur eine der Ratten den aggressiven "Besuchern" unseres schönen Dörfchens entkommen, so müssen wir bald mit einer erheblich größeren Anzahl von Skaven rechnen, die hier auftauchen werden.

Ich werde selbstverständlich nicht zulassen, dass ein paar Ratten, egal wie faszinierend sie auch sein mögen, meine Experimente hier gefährden. Nach einigen Überlegungen ist mir eine wie üblich brillante Idee gekommen, wie das Problem gelöst werden kann, und wir zudem noch versierte Minenarbeiter gewinnen.

Nach zahlreichen Versuchen und Fehlschlägen gelang es mir, unter Zuhilfenahme des fantastischen Materials einen Käse zu kreiieren, der unwiderstehlich auf Skaven wirken wird. Dieser Käse wirkt wie eine sehr starke Droge auf die Rattenwesen und macht sie bereits nach sehr kurzer Zeit abhängig.

Sie werden, sobald sie davon gekostet haben, nicht in der Lage sein, ihrer Gier nach mehr zu widerstehen. Solange das Rezept für die Droge nicht in ihrem Besitz ist, sollten wir also sicher sein und die Skaven problemlos zur Zusammenarbeit überreden können.

Aus Sicherheitsgründen werde ich die Zubereitung des Warpsteinkäses in die Hände meiner fähigen Alchemisten legen, wobei ein jeder nur einen Teil des Rezeptes kennen soll, damit die Skaven nicht in Versuchung geraten, das Rezept aus einem von ihnen herauszupressen.
Manchmal bin ich von meiner eigenen Genialität überrascht.
#124
Goldbräuer Studien 5.4

Feuerfeste Farbe

Aus gegebenem Anlass sah ich mich genötigt, einige Versuche zum Erhalt von piktoralen Reminiszenzen mit kulturell wertvollem Inhalt anzustellen.
Nachdem es sich zeigte, dass die Neuproduktion von Kunstwerken sich sehr aufwendig gestaltet und unter anderem ein ewig langes Stillsitzen meinerseits verlangt, halte ich eine größere Hitzebeständigkeit für äußerst wünschenswert.

Nach zahllosen Feldversuchen ist es mir gelungen, die Pigmente von Ölfarben durch Bestrahlung mit hochkonzentrierten Mengen des fantastischen Materials unentzündlich
zu machen. Der Durchbruch gelang mir allerdings erst, als ich den Farben Kleinstmengen feingemahlenen Materials beimengte.
Die Bestrahlungsdauer der jeweiligen Pigmente ist dabei auf die Wellenlänge der Farbe im Lichtspektrum abzustimmen. Um die Bestrahlungszeit zu bestimmen, nehme man das Quadrat der Wellenlänge und teile dieses durch den Einfallswinkel der Sonneneinstrahlung am gewünschten Aufhängeplatz des Porträts genau zur Mittagszeit.
Das Ergebnis dieser Berechnung multipliziert man mit der von mir entdeckten Naturkonstanten, der sogenannten Brunisen-Zahl. Wenn man mit der Bestrahlung bei Sonnenaufgang angefangen hat, lässt sich auf diese Art und Weise der exakte Endzeitpunkt nach der dritten Mittagsstunde addiert um den berechneten Wert festlegen.

Hernach müssen die Farben gründlich mit einem reinen Cyanid-Gas durchsetzt werden, bevor ihnen die vorbereitete Kleinstmenge hochreinen fantastischen Materials beigesetzt wird. Dieses Material verhindert die laufende Zersetzung der Farbpigmente und führt somit nicht nur zum gewünschten Schutz vor Feuer sondern schützt das Kunstwerk auch vor dem vorzeitigen Verblassen. Zudem ist die piktorale Reminiszenz auch vor Insektenfrass, Vogelkot, Blumenkohl und Spucke geschützt.

Als Leinwand eignet sich durch diese Behandlung selbst gewöhnliches Pergament. Ich erwäge, in Zukunft alle meine Schriften derartig zu behandeln, um einen Verlust, wie damals in Halgaff in Zukunft auszuschließen.

Bei weiteren Versuchen mit der entsprechenden Anwendung des Vorganges auf Kleidungsstücke stellte sich heraus, dass das Kleidungsstück zwar nicht mehr entflammbar war, sein Inhalt aber schon. Zudem ließ sich das behandelte Kleidungsstück auch unter Anwendung von physischen Trennungsmethoden nicht mehr von der Haut seines Trägers ablösen.

Ich habe davon abgesehen, die Haut des Versuchsobjektes zu entfernen, um das Kleidungsstück zu retten. Allerdings berichtet der Träger nun von gewissen Unannehmlichkeiten, die vor allem die Körperhygiene betreffen. Besonders beschwert er sich über einen fiesen Juckreiz, der unter dem Kleidungsstück auftritt und leider nicht gelindert werden kann.

An der Trennung von Kleidungsstück und Träger arbeite ich noch. Hätte ich dieses Ergebnis vorausgesehen, hätte ich ein weniger auffälliges Kleidungsstück für dieses Experiment ausgewählt.
#125
Brunisens Schriften / Re: Briefe an Brunisen
27.Februar.2014, 22:15:52
(Anmerkung: Dieses Dokument ist in einer merklich anderen Schrift verfasst)

An
Professor Burkhard Brunisen
Goldbräu


Mein Freund,


Es ist unglaublich! Sie sind überall! Wer weiß, wie viele sie schon ... nein, ich weiß es mit Gewissheit, Tausende und Abertausende müssen ihnen bereits zum Opfer gefallen sein! Und niemand ahnt es!

Hast Du Dich nie gewundert, was in den Hirnen jener armen, verwirrten Menschen vorgeht? Es scheint, als ob sie von einer Minute auf die andre plötzlich ein völlig andrer seien, nicht wahr? Gut, es gibt Anzeichen. Sie sind ein wenig verwirrt. Oder reden etwas merkwürdig daher. Wirken vielleicht sogar paranoid. Aber genauso oft merkt man es ihnen gar nicht an! Ein Alptraum hier, eine Halluzination dort, eine Stimme, ein Geräusch, vielleicht auch nur ein Duft oder ein Gedanke, mehr ist es ja nicht.

Oh, sie sind schlau! Viel schlauer, als ich zunächst annahm. Sie suchen sich ihre Opfer aus, weißt Du. Sie nehmen nicht jeden, oh nein! Es scheint bei diesen Wesenheiten eine starke Spezialisierung stattgefunden zu haben. So konnte ich in vorsichtiger Feldforschung Exemplare nachweisen, die Gefühle wie Wut, Angst, Hass, Abscheu, Gier, Eifersucht oder Neid für ihre Zwecke nutzen. Und dafür suchen sie sich immer Menschen aus, die bereits eine passende Neigung haben. Darum fällt es auch zuerst niemandem auf, es scheint ja so normal! Sie sind durchaus in der Lage, ähnlich einer Zecke, lange abzuwarten und zu darben, bis genau der richtige Wirt vorbeikommt. Sie können es riechen, denke ich. Sie müssen einen unglaublich hoch entwickelten Geruchssinn haben, mit dem sie erschnüffeln können, wer anfällig für ihre Art der Manipulation ist. Und dann pirschen sie sich heran, langsam, unauffällig.

Der eine schreit die Kinder vielleicht etwas öfter und lauter an. Oder verprügelt seine Frau etwas öfter. Der andre wird vielleicht noch ein wenig ängstlicher und scheuer als sonst. Ein vorhandener Hass verstärkt sich vielleicht, oder eine Liebe schlägt in Eifersucht um. Nichts ungewöhnliches, Menschen sind eben so. Und das nutzen sie aus! Niemand vermutet etwas, wenn ein Mensch sich so verhält, denn es ist ja so menschlich.

Und wenn dann irgendwann der Bauer auf der einsamen Farm seine ganze Familie abschlachtet und sich dann selbst auf einer Mistgabel ausspießt, nun, der ist eben wegen der Einsamkeit durchgedreht. Kommt vor, nicht? Und wenn der junge Mann seine Liebste erwürgt und dann von einer Brücke springt, nun, eine Tragödie aus Eifersucht, nicht wahr, kommt vor? Ganz normal, nicht wahr?

NEIN! Normal ist es eben nicht! Nicht immer jedenfalls! Sie sind es, sie stecken dahinter! Die Mahre! Sie jagen ihre Opfer. Oh, sie sind schlau. Sie warten. Für manche von ihnen, für die alten und starken unter ihnen, ist es ein Spiel, glaube ich. Sie spielen mit uns, Burkhard!
Und sie beobachten uns, die ganze Zeit! Ich kann es nicht beweisen. Sie sind schwer aufzuspüren, da sie sich nie direkt zeigen. Ich weiß nicht einmal, wie sie aussehen oder wie viele es gibt. Aber ich bin mir sicher, dass diese Wesen trotz ihrer abstoßenden Natur äußerst intelligent sind, wenn es um die Jagd auf ihre Nahrungsquellen geht.

Sie sind schlau und verschlagen und es kann sein, dass sie sich über Tage, Wochen oder gar Monate verstecken, bevor sie erneut zuschlagen! Es ist alles in den Chroniken, man muss nur die Hinweise zu lesen wissen!

Haben sie ein Opfer gefunden, beginnen die Mahre, es zu beeinflussen. Kraft ihrer Fähigkeiten sowie durch gezielte unterbewusste Manipulationen im Wach- wie auch im Schlafzustand steigern sie die Intensität der Emotion, die sie als Träger für die Lebensenergie benötigen. Perfide, nicht wahr? Ein Hass-Mahr steigert den Hass, ein Wut-Mahr die Wut und so weiter.

Ist die Emotion stark genug, so beginnt der Mahr, diesen weit offenen Gefühlskanal zu nutzen, um die Lebensenergie des Opfers zu verspeisen. Ohja, sie zutzeln uns aus wie man das Mark aus einem Knochen saugt. Dieses Aussaugen geht erstaunlich schnell und bringt oft einen letzten Anstieg des originären Gefühls mit sich, der den Verstand des Opfers, das sich mangels Lebensenergie nun nicht mehr gegen den Eindringling wehren kann, zerbricht. Oft enden solche Szenarien dann in fürchterlichen und tragischen Katastrophen.

Dies ist von Mahr gewollt, da sich dadurch gleichzeitig neue Quellen auftun. Ein traumatisches Erlebnis, eine grauenhafte Bluttat oder ein schreckliches Familiendrama eröffnet dem Dämon sofort die Chance auf neue Nahrungsquellen. Nachdem es sein vorheriges Opfer bis auf den letzten Rest ausgesaugt hat, beseitigt sich so nicht nur die nun leere, geistlose und verwirrte Hülle quasi selbst, sondern der Dämon kann sich auch gleich an ein neues Opfer anhängen. Genial, oder? Die Beweise werden vernichtet, und es ist ja alles so schrecklich, aber so typisch für die menschliche Natur, nicht wahr. Und presto, wenn sich der traumatisierte Angehörige Jahre später umbringt, wer wird da schon Verdacht schöpfen? Genial.

Ich werde demnächst zu einer Reise aufbrechen, und versuchen, einen Mahr einzufangen, um ihn zu studieren. Evelynn wird mich natürlich begleiten. Man kann sie keine Sekunde alleine lassen. Ständig macht sie anderen Männern schöne Augen. Sie glaubt, ich würde das nicht merken, die kleine Schlampe. Aber sie wird mich noch kennenlernen. Wenn sie glaubt, sie könnte einem Samuel Weißhaupt Hörner aufsetzen, hat sie sich getäuscht! Ich dachte, nach unserer Hochzeit würde es besser werden, doch es wird immer schlimmer. Doch sorge Dich nicht um mich, mein Freund. Ich weiß genau, was zu tun ist, oh ja. Du wirst bald wieder von mir hören.

Gruß

Sam


Professor Samuel Weißhaupt
Akademie zu Rabenflehd
Provinz Talona
Königreich Mhugrab

#126
Brunisens Schriften / Re: Briefe an Brunisen
27.Februar.2014, 22:14:49
An Professor Burkhard Brunisen, Goldbräu

Mein lieber Freund,

Welch eine Freude, von Dir zu hören! Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum wohlverdienten Titel! Schon damals in Falkenberg wussten wir alle, dass Du einmal Großes erreichen wirst. Auch wenn sich Professor Akazia sicher niemals hätte träumen lassen, dass der Schrecken ihrer Klasse es einmal selbst zum Professor bringen würde!
Auch bei mir gibt es gute Neuigkeiten. Evelynn hat meinem Werben nachgegeben und wir werden in Kürze heiraten! Sie ist eine außergewöhnliche Frau, und ein sehr unabhängiger Geist. Das werde ich ihr sicher noch austreiben, wenn wir erst einmal verheiratet sind. Wenn Du es einrichten kannst und Dich dieser Brief rechtzeitig erreicht, würde ich mich freuen, wenn Du an unserer Vermählung teilnehmen kannst.

Nun aber zu den wirklich wichtigen Dingen. In meinem letzten Brief schrieb ich Dir ja von meiner Theorie, dass es möglicherweise Dämonen geben könnte, die den Succubi artverwandt, jedoch noch weitaus subtiler und möglicherweise mächtiger sein könnten.
Ich habe einen bedeutsamen Durchbruch erzielt! Alles begann damit, dass ich die Chroniken einiger größerer Städte, die in der hiesigen Bibliothek vorliegen, Wort für Wort durchgegangen bin. Mein Such-Algorithmus umfasste dabei ungeklärte Tragödien und Katastrophen, deren Ursprung im Dunkeln liegt. Ich fand einiges an Studienmaterial, jedoch nichts, was mich auf eine konkrete Spur führte. Doch dann kam mir der Zufall, dieser janusgesichtige Bastard, zu Hilfe.

In einer Nachbarstadt kam es zu einem tragischen Zwischenfall. Ein junger Bursche, der noch kaum das Mannesalter erreicht hatte, hat eine junge Frau und fünf weitere, unbeteiligte Menschen getötet. Zum Glück erfuhr ich von den Geschehnissen, bevor der Bursche von einem Lynchmob hingerichtet werden konnte. Ich nahm ihn mit in meine Akademie und untersuchte ihn auf das ausführlichste. Natürlich überlebte er die Untersuchung letztendlich nicht, wie Du Dir denken kannst, was jedoch ob seines Verbrechens kein großer Verlust sein dürfte. Doch dank der ausführlichen Untersuchung seiner Weichteile konnte ich eine bedeutsame Entdeckung machen!

Ganz offensichtlich war der Bursche über längere Zeit hinweg dämonischem Einfluss ausgesetzt gewesen. Jedoch war er mitnichten besessen, wie ich zuerst angenommen hatte. Weitere magische und nekromantische Studien (Evelynn assistierte mir dabei, sie ist wirklich äußerst lernfähig, wenn auch ein wenig zu neugierig) ergaben, dass der Bursche über Monate hinweg dämonischer Manipulation ausgesetzt gewesen sein muss, die jedoch im Grade ihrer Subtilität und in ihrer Ausrichtung nichts entspricht, was mir in all meinen Studien jemals zuvor untergekommen ist. Befragungen der Hinterbliebenen ließen mich im Zusammenhang mit meinen anderen Studien schließlich zu diesem Schluss kommen: Ich denke, ich habe eine völlig neue Art von Dämonen entdeckt. Ich taufte diese Gattung auf den Namen ,,daemon conscellato", vulgo der "Gefühlsräuber" genannt. Ich nenne die Biester gerne auch kurz ,,Mahre", angelehnt an ihre Eigenart, sich besonders gerne in Alpträumen und Nachtmahren zu manifestieren.

Soweit ich bisher feststellen konnte, ernähren sich auch diese dämonischen Entitäten, ähnlich den Succubi oder Incubi, von der Lebenskraft der Menschen. Jedoch wählen sie eine völlig andere, vermutlich nicht minder perfide Vorgehensweise. Ich weiß noch nicht genau, wie sie es schaffen, Zugang zu ihrem Opfer zu erlangen, oder warum sie so vorgehen, wie sie es tun. Natürlich darf man bei dem Vorgehen eines Dämonen nicht immer eine inhärente Logik erwarten, doch ich vermute, dass mehr dahinter steckt, als nur die den meisten Dämonen eigene Lust am Chaos.

Übrigens klingen Deine Forschungsansätze ausgesprochen interessant. Bitte lass es mich unbedingt wissen, wenn Du eine Möglichkeit gefunden hast, die Auswirkungen dieses Kristalls zu kontrollieren und zu verstärken! Leider muss ich meinen Brief nun beenden, Evelynn schäkert schon wieder mit meinem Assistenten. Wie oft muss ich dieser Frau noch sagen, dass sie nicht mit anderen Männern reden soll!  Wie erleichtert werde ich sein, wenn wir erst verheiratet sind und ich endlich ganz und gar über sie bestimmen kann. Dann ist Schluss mit solchen Dummheiten. Dann gehört sie mir, und mir allein.

Ich verbleibe mit den besten Grüßen und hoffe, demnächst mehr von Dir zu hören, mein alter Freund!

Sam

Professor Samuel Weißhaupt
Akademie zu Rabenflehd
Provinz Talona
Königreich Mhugrab
#127
An Burkhardt Brunisen, Goldbräu

Alter Freund,

lange ist es her, dass wir voneinander gehört haben. Nur per Zufall habe ich von Deinem jetzigen Aufenthaltsort erfahren. Wie ist es Dir ergangen? Das letzte Mal hörte ich von Dir, als Du noch in Halgaff geforscht hast. Ich hoffe, dass es Dir gut geht. Natürlich interessiert es mich brennend, woran Du derzeit arbeitest. Beschäftigst Du Dich noch immer mit diesem merkwürdigen Mineral, von dem Du schon damals so fasziniert warst?

Ich selbst habe meine Studien der Dämonologie beharrlich weiter verfolgt, auch wenn meine Umgebung meine Studien so gar nicht zu schätzen weiß. Du hast ja stets gesagt, dass alle großen Forscher zu ihrer Zeit verkannt wurden, und wie recht Du hattest. Dabei ist die Existenz von Dämonen nun mal eine Tatsache und sie werden nicht weniger gefährlich dadurch, dass man ihre Existenz verleugnet und ihre Erforscher auf Scheiterhaufen verbrennt!

Du erinnerst Dich sicher noch an meine Forschungen zur Natur der Succubi und Incubi. Diese parasitären dämonischen Entitäten ernähren sich ja von der Energie eines sterblichen Wesens, in dem sie diese über eine Steigerung der libidinösen Lust abzapfen. Zu diesem Zwecke legen sich diese Wesen eine dem Auge wohlgefällige Erscheinung zu und oft ist sich das Opfer nach einer Nacht voller unaussprechlicher körperlicher Aktivitäten gar nicht bewusst, dass es einem Dämon als Nahrung gedient hat.

Das Opfer fühlt sich am nächsten Morgen schwach, müde und antriebslos, was jedoch meist auf die strenuöse körperliche Aktivität zurückgeführt wird, während die wahre dämonische Ursache selten korrekt diagnostiziert wird. Zieht sich diese Art der parasitären Abzapfung über mehrere Tage oder Wochen hin, so kann das Opfer davon körperliche oder geistige Schäden, beispielsweise Gebrechlichkeit, Verwirrtheit, Kopfschmerzen und Delirium-artige Zustände bis hin zu Komata davontragen. Wird dem Parasiten nicht Einhalt geboten, so wird das Opfer unweigerlich einen langsamen, wenn auch ekstatischen und sehr seligen, Tod erleiden.

Es gibt gar Berichte von Kundigen oder solchen, die sich dafür hielten, die diese als eher harmlos geltenden Dämonenabarten gezielt zu sich riefen, um mit ihnen der Fleischeslust zu frönen. Diese verderbliche Praxis kann ich hingegen nach eingehenden Studien nicht empfehlen, da es sehr viel leichter ist, einen Succubus oder Incubus zu rufen, als ihn oder sie wieder loszuwerden, wenn man den wahren Namen der Kreatur nicht kennt. Dieses gilt insbesondere, da der Verkehr mit diesen dämonischen Entitäten dazu geeignet ist, den Verstand zu trüben, den Geist zu verwirren und die Urteilskraft zu schwächen.

Wie Du siehst, habe ich meine Forschungen in diesem Bereich vertieft. Vor allem die Mimikry-artige Anpassung dieser Wesenheiten fasziniert mich. Selbst für einen geübten Dämonologen ist die Signatur ihrer Anwesenheit nur schwer eindeutig zu bestimmen.
Ich frage mich ... Wenn es Dämonen gibt, die derartig gut an diese unsere Welt angepasst sind, könnte es sein, dass es noch weitere Arten gibt, die diese Anpassung noch besser beherrschen? Vielleicht ist uns ihre Anwesenheit bisher nicht aufgefallen, da sie sich derartig gut tarnen? Ein fürwahrlich faszinierender Forschungsansatz.
Ansonsten gibt es bei mir nicht viel Neues. Leider habe ich noch immer keine Frau gefunden, die die geistige Größe besitzt, um eine würdige Gefährtin für mich abzugeben. Vor einigen Tagen habe ich allerdings eine ganz bemerkenswerte Dame kennengelernt, eine Adeptin der magischen Künste. Du selbst warst ja auch stets ein bekennender Befürworter der magischen Kunst, was an der alchemistischen Fakultät stets für einigen Aufruhr sorgte, wenn ich mich recht erinnere. Evelynn, so ist der Name der Dame, scheint jedenfalls mit einem sehr aufgewecktem Geist und einer rascher Wahrnehmungsgabe gesegnet zu sein. Ich bin gespannt, ob sich dieser Eindruck bewahrheitet oder ob sie sich als genauso hohl und hirnlos wie so viele ihrer Art herausstellt. Wünsche mir Glück!

Ich hoffe, dass Du Dich guter Gesundheit erfreust und kann es kaum erwarten, alsbald von Dir zu hören.
Mit den besten Grüßen, Dein alter Freund und Studienkollege

Samuel

Professor Samuel Weißhaupt

Akademie zu Rabenflehd
Provinz Talona
Königreich Mhugrab

#128
dem Godenwald-Adrejewitch-Verfahren um Jahre voraus. Auch der Nachweis der thaumischen Ausdünstung hätte uns ohne Anleitung Professor Brunisens vor große Probleme gestellt. Auf den Punkt gebracht: Wären wir auf das mineralische Vorkommen gestoßen bevor Meister Brunisen uns an den Thaumisch-Alchemistischen Komplex heran geführt hätte, hätte alles Mögliche geschehen können. Nicht auszudenken, was unkundige Laien mit den Energien des Gesteins hätten anrichten können ...

Unter seiner Anleitung jedoch reiht sich Fortschritt an Fortschritt. Unfassbar, welche Wunder das neue Material hervorzubringen imstande ist: Zerkleinertes Gestein im Futter hat das Wachstum der Hühner merklich ansteigen lassen, die Potenz der ######### sprengt alle Maßstäbe und mit nur geringen Mengen Gesteinsstaub lassen sich kleine Holzstäbe für Stunden zum Erglühen bringen.

Theoretische Berechnungen des maximalen Potenzials einer Unze Gestein gaben Anlass zum Erstaunen. Insbesondere die potenzielle Sprengkraft sorgte für angeregte Diskussionen. Neben vielerlei Anregungen für einen sinnvollen Einsatz einer derartigen Energie, brachte der Diskurs auch die Vereinbarung hervor, das neue Gestein (als dritten Stoff neben Galgus-Granulat und Zimmermanns´ Eruptiv) in die Liste jener Stoffe aufzunehmen, deren Einsatz beim traditionellen Wettkampf um den Dorfvorstand nicht zulässig ist.

Im Rahmen eines Vortrages über die Einbindung mutationsfördernder Stoffe in die florale Alchemie merkte Professor Brunisen an, dass
#129
Die Verbreitung der Weisheit

Verehrte Fachwelt, liebe Kollegen,

Die Umwälzung des herrschenden Paradigmas der Alchemie schreitet voran! Seit uns, der alchemistisch forschenden Gemeinde von Goldbräu, die Wahrheit aus dem Munde des großen Professor Brunisen zuteil wurde, sind zahlreiche Maßnahmen eingeleitet worden um der Welt die bahnbrechenden Neuerung kenntlich zu machen. So sind denn in erster Instanz Boten zu den umliegenden Dörfern, Weihern und Städten gesandt worden, deren Auftrag es war, die Großartigkeit des Meisters in diesem unseren Landstrich zu verkünden. Selbstredend wurden wir uns bald gewahr, dass wir auf diese Weise nur schwerlich die erstrebte Verbreitung der Brunisen´schen Lehre in allen Mittellanden und den dazu gehörenden Überseeprovinzen in akzeptabler Zeitspanne zu erreichen hoffen durften. Aus diesen Irrungen lernend bedienten wir uns fortan eines Konzeptes, welches wir, natürlich ohne dabei unseren wissenschaftlichen Anspruch aufzugeben, von den etablierten, expansiv orientierten Religionsgemeinschaften entlehnten: Der Missionierung.

Aus Goldbräu selbst und den bereits mit der empirischen Wahrheit vertrauten Gemeinden der Region wurden Freiwillige ausgewählt, welche nach umfassender Schulung in der Theorie der thaumischen Alchemie, der Mutagenslehre und der Warpsteinkunde in verschiedene Regionen der Welt entsandt wurden, um an ihren jeweiligen Einsatzorten den Einheimischen die Lehre des Brunisen kund zu tun.

Die Tatsache, dass neuen, revolutionären Innovationen von Seiten der etablierten Fachwelt zumeist mit Argwohn und uneinsichtiger Opposition begegnet wird, machte es notwendig, die "Missionierungen" nach einem äußerst vorsichtigen Schema durchzuführen. So werden vor Ort zunächst einige geeignete Individuen, die sich nicht von der bisher vorherrschenden alchemistischen Lehre überzeugt zeigen, von der Wahrheit überzeugt und mit ihrer Hilfe vor Ort ein kleines, unauffälliges Gildenhaus gegründet. In Gegenden, in denen eine etablierte wissenschaftliche Institution das Monopol auf derartige Einrichtungen hat, bieten sich als weniger kontroverse Ausgangspunkte Kräuterläden, Bibliotheken, Brauereien oder Alchemiebedarfshandlungen an, um Repressionen zu entgehen.

Von einer solchen, wie auch immer genau gestalteten, Ausgangsbasis aus werden weiterhin individuelle Überzeugungsversuche unternommen, während innerhalb ihrer Mauern die frisch Erleuchteten sich an ersten Experimenten mit den Methoden der großen Brunisen versuchen können. Sofern dieses lokal zu beschaffen ist, können auch bereits erste Versuche mit Warpgestein durchgeführt werden.

Wenn die neue Wissenschaftsgemeinde erst einmal über genügend Mitglieder und Ressourcen verfügt, sollte sie gelehrige Mitglieder in umliegende Städte entsenden, um Ableger ihrer Selbst zu begründen. Sind die Erleuchteten erst einmal in einem Land umfassend vertreten, können sie aktiv auf die ortsansässige Bevölkerung zugehen und die wahre Lehre verbreiten. Würde dies zu früh in Angriff genommen werden, wäre zu befürchten, dass die Vertreter der veralteten Schulen der Alchemie ihren Einfluss geltend machen und unsere Bemühungen im Keim ersticken. Wird jedoch nach dem beschriebenen Schema vorgegangen, wird der Wahrheit ein Sprachrohr geschaffen, welches nicht mehr zu Gunsten der Unwahrheit zum Schweigen gebracht werden kann.
Letztendlich werden sich, so dürfen wir hoffen, die Lehren des Großartigen durchsetzen und die Alchemie in ein neues Zeitalter geleiten.

Die ersten und wichtigsten Änderungen, die im Sinne der konstruktiven Erneuerung in Angriff genommen werden müssen sind:

- Der Widerruf sämtlicher Verlautbarungen, die die Vermengung von Alchemie und Thaumaturgie negativ bewerten! Der Meister selbst hat uns vorgeführt, in welche Sphären des Wissens wir vordringen können, wenn wir überkommene Selbstbeschränkungen hinter uns lassen.
- Die Durchsetzung des Statuts des kreativ fortschreitenden Lebens! Kontrolliert und gewissenhaft herbeigeführte Mutationen an Freiwilligen (an Haus- und Nutzvieh selbstverständlich ebenso) sind eine Bereicherung, kein Gräuel.
- Die weiträumige Ächtung des Warpsteins muss enden! Dieses Mineral ist der Schlüssel zur Zukunft, seine Nutzung darf keinen Beschränkungen unterliegen.

Ich hoffe, meine werten Kollegen mit dieser Zusammenfassung über unsere Bemühungen ins Bild gesetzt zu haben. Im Anhang finden sie eine (regelmäßig aktualisierte) Liste der Länder, in die bereits Botschafter der Wahrheit entsandt wurden.

- Bretonien
- Skjoldland
- Trigardon
- Aethronien (Bote verschollen)
- Miranagh
- Kaotien
- Mythodea, Nördliches Siegel
- Mythodea, Südliches Siegel
- Mythodea, Östliches Siegel
- Bahia
- Akron
- Braganca
#130
Brunisens Schriften / Das Übel, das ich schuf
27.Februar.2014, 22:12:07
(dies ist keine Schrift des verehrten Professors Brunisen, aber sie wurde in seiner Bibliothek gefunden)

Das Übel, dass ich schuf
Vom Umgang mit den Agenten gar gräulicher Mächte


Zu Beginn meiner Ausführung soll gesagt sein: Ich bereue, was ich tat! Was immer ich tun werde, wie sehr auch immer meine Seele nach Erlösung streben wird, ich werde nie frei sein von jener Schuld, die ich sehenden Auges auf mich lud. So soll denn diese Schrift kein Versuch sein, mich rein zu waschen, mich als aufrechten Streiter wider allen Bösen darzustellen! Es ist nur das: Das Traktat eines Narren, der sich für klüger hielt als Mächte, die bereits bei Erschaffung von Begriffen wie Klugheit zugegen waren.
Mir bleibt in dieser Welt nun nichts mehr als zu büßen und zu warnen. Die Hoffnung, diese Schrift möge andere vor einer verhängnisvollen Hybris wie der Meinen bewahren, sey fortan mein einziger Trost.


So sei denn an erster Stelle gesagt: Die Seele eines Wesens sey zu sehen als ein Festungswerk. Wenn sie sich aufrecht verteidigt zeigt, fällt es selbst den Dienern dunkler Mächte schwer, sie ohne große Anstrengung zu nehmen. Lässt er den Feind jedoch bereitwillig ein, helfen keine Mauern und keine noch so brave Verteidigung mehr, er sey fortan verloren.
Und wie auch immer die Zitadelle einer Seele fällt, ob durch bereitwillige Übergabe oder nach aufrechtem, aber erfolgloser Verteidigung, nie werden die Spuren der Eroberung ganz getilgt werden können.

So sey den ferner gesagt: Wem die Versprechungen der dunklen Wesenheiten verlockend erscheinen, wer die dargebotenen Früchte dem zweifelsohne gar fyrchterlichen Preis angemessen erachtet, er wird nie wissen können, in welche unbeschreiblichen Gräuel seine Wünsche verdreht werden können, ja müssen, um der Gier des Bösen nach Heimtücke genüge zu tun.
Und selbst wer seine Wünsche fortan erfüllt sieht und wer sich gar als Profiteur des grausigen Handels wähnt... wie, frage ich, wie mag er noch vermögen, den Zustand seines Heils zu beurteilen? Er mag sich noch an seiner Profite ergötzen, während er ohne sein Wissen bereits an der Zerstörung alles Guten und der Verschacherung der Welt an die Götter des Bösen mitwirkt.

Demnach sey Jedem, der sich der Aufmerksamkeit von bösen Wesen ausgesetzt sieht, geraten zu verneinen, was immer dargeboten wird. Wer immer brav und aufrecht bleibt, kann widerstehen. Und sollte der Wille des Bösen ihn dennoch infizieren, kann er zumindest noch hoffen, in den Augen der Götter Gnade zu finden, da er sich nicht bereitwillig hingegeben hat.

Wer aber, ob durch Gutgläubigkeit, Schwäche oder andere Verfehlungen mit der Saat des Bösen bedacht wurde, dem bleibt eine Hoffnung, sich so weit wie irgend möglich zu befreien. Denn jene urtymlichen Mächte, welche so häufig nach den Seelen der Sterblichen streben, sie zwingen, schachern und verführen nicht selbst, sie bedienen sich ihrer Diener, ebenfalls machtvolle Wesen, aber fyrwahr nicht unbezwingbar.

Wer nun also von einer solchen Dienerkreatur heimgesucht wird, er soll versuchen das zu erfahren, was diesem Wesen ernstlich schaden kann: Sein wahrer Name!
Ist dieser kenntlich und weiß man wie er zu nutzen ist, so ist die Kreatur verwundbar. Kann sie mithilfe magischer und ähnlicher Mittel, wie gesegneter Klingen oder den Kräften uralter Wesen und vielleicht auch anderer, mir nicht bekannter Mittel, zwar zeitweylig aus dieser Ebene vertrieben werden, ist doch nur der wahre Name eines solchen Dieners des Bösen fähig, ihn in seiner Existenz zu bedrohen. Um nun diesen Namen zur Waffe zu machen, soll man


(hier bricht der Text leider ab)
#131
Brunisens Schriften / Der Holmbart-Disput
27.Februar.2014, 22:10:05
Der Holmbart-Disput
Eine sachliche Streitschrift von beachtlicher Bedeutung


Hochverehrter Kollege Holmbart,

Bei aller honoriger Hochachtung für Ihr bisheriges Werk ist es mir ein brennendes Bedürfnis, Ihrem jüngsten Werk in wohlmeinender Weise zu widersprechen, nicht zum Zwecke der eigenen Emanation meiner Selbst, sondern um der konstruktiven Korrektur des derzeitigen Diskurses in der Fachwelt wegen.
In Ihrer populären Publikation "Die exquisiten Entdeckungen und variantenreichen Verdienste des B.B.Brunisen" führen Sie einige, meiner fachlichen Meinung nach, arg anspruchslose Argumentationen, um das Werk des verehrten Meisters in einer Weise darzulegen, die einer eingehenden Exegese nicht standhalten.

So will ich denn insbesondere insistieren, dass:

1) Professor Brunisen zu keinem zuzuordnenden Zeitpunkt angedeutet hat, dass "der archaischen Alchemie der präriebewohnenden Proto-Orkvölker, ja goblinoider Rassen generell, eine kohärente Kosmologie zu Grunde liegt, deren besondere Betonung auf der universellen Umwandelbarkeit von fermentiertem Faeces beruht." Dieses Zitat ist, mit Verlaub, wahrscheinlich einer intellektuellen Konstipation Ihrerseits geschuldet.


2) die anspruchslose Andeutung, der Großartige hätte sich in seiner lobenswerten Laufbahn als Verknüpfer von Alchemie und Thaumaturgie auf Werke wie "Gomblers Grimoire" und "Zahanus Zaubereidekonstruktion" berufen, entspringt mit solider Sicherheit Ihrer inkonsistenten Imanation!


3) es mir wenig mehr als kolossale Kondolenz abverlangt, wie Sie an mehreren Stellen Ihres Werkes dem verehrten Burkhard Brunisen Zitate zuschreiben, nach denen er ausgerechnet Ihr eigenes Lebenswerk lobpreist. Dieser vorhersehbare Versuch Ihrer schleichenden Selbstkrönung als des Meisters Majordomus ist tragischerweise typisch für Sie.


4) Sie selbst zweifelsfreie Zitate unverfrorener Umformulierungen unterziehen, um damit wohlklingendere Wortkonstellationen zu erreichen. In aller Deutlichkeit: Sie verfälschen bewusst die genialen Geistesäußerungen des großen Gönners zugunsten einer Ihnen genehmen, popularitätsheischenden Pointierung!


Allein diese Punkte lassen eine peinliche Prüfung Ihrer Quellen essentiell erscheinen, insbesondere da ein unangemessener Umgang mit den wahrhaft wichtigen Werken Professor Brunisen in fataler Form die Grundfesten unserer Arbeit angreift. Ihrer respektablen Reputation zuliebe sollten Sie zeitnah über eine reumütige Revision der streitbaren Schrift nachdenken. Wir und all die formidablen Fachkollegen in Goldbräu können ja kaum in unseren Forschungen voran schreiten, wenn wir nicht auf Basis gemeinsamer Grundlagen forschen.

Ferner möchte ich noch hinzu fügen: Es ist für uns alle eine traurige Tatsache, dass des Lobenswerten´ Lebenslauf nicht restlos rekonstruierbar ist, nicht zuletzt, da Er selbst ihn uns - sicher aus gewichtigem Grunde - bisher nicht detailliert dokumentiert hat. Dennoch halte ich es für ein naturgegebenes Novum, die kanonische Chronologie durch müßige Mutmaßungen aufzufüllen. Einige Ihrer, zugegebenermaßen innovativen, Implikationen entsprechen leider nicht dem, was Professor Brunisens besonnenes Benehmen als Ziel für förderliche Forschungsreisen logisch erscheinen lässt.
Anders formuliert: Niemals, ich betone: NIEMALS hätte ein Mann von brunisenscher´ Intelligenz einen Fuß nach Menderia gesetzt!


Hochachtungsvoll

Wilbur Geiferzahn , Alchemist und Schriftkundiger
Vorsitzender der Arbeitsgruppe "Die Bedeutung der Brunisenschen´ Alchemie"
#132
Morea-Studien 3.3

Das fantastische Material in der maritimen Anwendung


Jeder Seefahrer stand schon einmal vor dem Problem, dass eine Flaute die Weiterfahrt des Schiffes auf längere Zeit unterbrach. Hierfür ist mir in meiner Genialität der Gedanke gekommen, die energtischen Emmissionen von hoch-verdichtetem Warpstein für den Schiffsantrieb zu nutzen.

Dass Ganze sieht folgendermaßen aus;
Man nehme eine Masse des fantastischen Materials, das kurz unter der kritischen Menge liegt. Dieses Material wird in eine der patentierten Brunisen-Kammern verbracht, die um einen konischen interventilierten Drucksauslass erweitert wurde..
Durch Aufträufeln von subkalderisch-magmatischer Kieselsäure in wohldosierter Menge gast das fantastische Material konstant aus und erzeugt somit einen erheblichen Schub.

Es ist davon abzuraten, das ausströmende Gas auf die Segel zu richten, da diese durch die geringfügig aggressive Emission Tendenzen zum zerfasern zeigten.
Der Einsatz dieses Antriebes in geschlossenen Gewässern erscheint mir nicht ratsam, da die Fauna des Gewässers Kollateralschäden erleiden könnte.
Denkbar wäre auch das vermehrte Auftreten von potentiell desaströsen marine-navalen Phänomenen.

#133
Morea-Studien 4.2

Warpstein als Insektizid

Ein jeder hat sich schon einmal über stechende Mücken geärgert. Besonders hervorzuheben ist hier die Art der Meudelfitzer Dolchmücken, einer besonders hartnäckigen Unterart, die sehr schmerzhafte Stiche hinterlässt und in großen Schwärmen auftritt.

Um diesen fliegenden Plagegeistern beizukommen, empfiehlt es sich nach meinen Forschungen, Kleinstmengen von Warpstein zu pulverisieren und dann einem aerosolen Gemisch aus Kampfer, Asche und Springkraut beizumengen.

Dieses muss sodann über betroffenen Landstrichen, zum Beispiel Tümpeln, Sümpfen, Marschen oder Steppen, großflächig versprüht werden. Dies gelingt am besten, indem man Vögel abrichtet, und ihnen Behälter mit dem Gemisch umschnallt. Die Behälter werden von den Muskeln im Vogelflügel geöffnet und geben so bei jedem Flügelschlag eine geringe Menge des Aerosols frei.

Leider ist der Verbrauch an trainierten Vögeln bei dieser Vorgehensweise nicht unbeträchtlich.  Zudem ergeben sich aus einer verfrühten Rückkehr der Transporteinheiten nicht unerhebliche Komplikationen.
#134
Morea-Studien 2.4

Warpstein-Anwendung bei Pflanzenhybriden


Kein anderes Material, dass mir in die Hände kam, hat dieselben fantastischen Eigenschaften wie Warpstein. Es ist dazu in der Lage, Dinge nachhaltig zu verändern, und das unter geringem Einsatz von arkaner Kraft. Es ist mir absolut unbegreiflich, dass in der thaumaturgischen etablierten Wissenschaft diese Kräfte zu nutzen verpönt ist. Die Segnungen des fantastischen Materials sind vielfältig. Es kann eingesetzt werden, um Hungersnöte zu beenden, indem Saatgut entsprechend bestrahlt wird. Zwar ist bis jetzt eine gewisse Ausfallrate dabei zu beobachten, und die langfristigen Auswirkungen des Verzehrs von Warpstein-verbessertem Gemüse wurden noch nicht hinreichend untersucht. Jedoch bin ich mir sicher, dass sich bei entsprechenden Feldversuchen, die ich in naher Zukunft anstrebe, das Restrisiko in einem vertretbaren Rahmen von 1 zu 10.000 halten wird.

In Kleinstversuchen habe ich beobachtet, dass es zwar gelegentlich zu unerwünschten vegetabilen Explosionen kommen kann, doch auch dies könnte durchaus einer nützlichen Verwendung zugeführt werden – siehe Eintopf. Beim Bestrahlen von Pflanzen ist es mir gelungen, die Struktur der Pflanze so weit zu verändern, dass die Pflanze in der Lage ist, schädliches Ungeziefer selbsttätig abzuwehren. Ich nenne diese neue Art carnivoris benjamini secundus. Carnivoris benjamini primus musste leider vernichtet werden, da die Pflanze einen ungesunden Hang zur Völlerei und eine Vorliebe für größere Säugetiere entwickelte..

Aus diesen Ergebnissen lässt sich allerdings schließen, dass es durchaus möglich wäre, Warpstein-verbesserte Pflanzen zur Abwehr auch größerer Bedrohungen einzusetzen. Ich denke dabei an lebende Hecken, intelligente Labyrinthe, oder Assassinen-Gemüse.
Oder denken wir noch weiter – ein hübsches Bouquet könnte Pheromone ausstoßen, eine Zimmerpflanze könnte als Wachpflanze abgerichtet werden und ein Blumenstrauß könnte die tödlichste aller Waffen werden.

Die Möglichkeiten sind endlos!
#135
Goldbräuer Studien 5.3

Warpstein-Schlüssel

Die Eigenschaften des fantastischen Materials sind legendär – seine Lagerung ist allerdings risikoreich und problematisch! Sehr leicht entsteht eine kritische Masse mit verheerenden Folgen.

Während meiner Abwesenheit habe ich beschlossen, die meinen Alchemisten anvertrauten ,,Brunisen-Kammern" zusätzlich zu sichern (Vertrauen ist gut – Kontrolle ist bei den Langfingern besser); alle fünf Kammern sind mit speziellen, aus Warpstein mittels Alchemie hergestellten, Schlüsseln versiegelt.

Diese kleinen kugelförmigen Derivate lassen sich zu geometrischen Formen verbinden und entriegeln die Kammern. Da nur mein ehemaliger, nun verstumnmter Assistent das Geheimnis der Formen kennt, sollten die Warpsteine bis zu meiner Rückkehr sicher verwahrt sein.