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Begonnen von Alessariel, 20.Mai.2012, 23:09:50

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Alessariel

Folgende Nachricht ist Euch in den letzten Wochen und Monaten auf verschiedensten Wegen zugetragen worden:

Geneigter Leser,

Die folgende Flaschenpost wurde vor drei Monaten am Strande von Gallheim  angespült. Nachdem wir den Text sorgfältig  restauriert und transkribiert hatten, erschloss sich uns daraus ein sensationeller Bericht eines Schiffbrüchigen. Der Schiffbrüchige, scheinbar ein Abenteurer aus dem Hochfürstentum Trigardon, schreibt von ungewöhnlichen Phänomenen in Flora und Fauna der Insel, auf der er gestrandet war.

Die Akademia zu Gallheim hat sich unter anderem der Erforschung genau solcher bisher unbekannter Wunder verschrieben. Schnell wurde uns daher klar, dass wir diese Insel finden und erforschen mussten!

Wir untersuchten die Flasche sorgfältig und konnten daraus schließen, wie lange sie in etwa im Salzwasser verbracht haben muss. Unter Einberechnung von Gezeiten und Strömungen sowie meteorologischer Phänomene konnten wir schließen, dass die Flaschenpost ihren Ursprung innerhalb des erst kürzlich entdeckten Falkeninsel-Archipelagos haben muss. Weitere Nachforschungen ergaben, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die fünfte, etwas außerhalb gelegene Insel handelt, die unsres Wissens nach bisher völlig unerforscht und unbesiedelt ist. Uns bietet sich hier eine einzigartige Gelegenheit, die wir zu nutzen gedenken. Nicht zuletzt besteht zudem eine geringe Chance, den Verfasser der Flaschenpost noch lebend antreffen und retten zu können.

Daher wird am 25. Tage des Frühlingsmonats eine Expedition unter Leitung des hochverehrten Professors Ignatz Barbaton zu der Insel aufbrechen, die von den Einheimischen der benachbarten Inseln anscheinend Nabi genannt wird.
Alle interessierten Gelehrten, Magier, Abenteuer, Krieger und Forscher seien herzlich eingeladen, sich dieser historischen Expedition anzuschließen. Die Überfahrt nach Nabi startet am 22. und wird etwa 3 Tage in Anspruch nehmen. Passagierscheine werden vor Ort an die Expeditionsteilnehmer ausgegeben.

Gezeichnet im Namen von Professor Ignatz Barbaton

Theobald von Allvoerden, Doktor der Akademia zu Gallheim

-   Anbei die Transkription des wiederhergestellten Textes der Flaschenpost

Datum: Das Jahr 32 n.K., 23. Tag des Mondzykluses - glaube ich jedenfalls.

Mein Name ist Altherion, Diener der Riasina, Protektor von Alderweil, und nun dazu verdammt Schiffbruch zu erleiden.

Wir waren auf Expedition in unbekannte Gewässer. Vor einer Nacht überraschte mich und meine Mannschaft unvermutet die stürmische See. Die Matrosen wurden panisch und schworen Phantome und Seeungeheure und allerhand anderen Unfug zu sehen. Auch mir schien etwas Unnatürliches in diesem Sturm. Wir sahen die Hand vor Augen nicht vor Blitzen, Regen und Wellen. Als wir die Riffe sich vor unserem Bug auftürmen sahen wie Monstren, war es bereits zu spät und die See hatte uns in ihrem vernichtenden Schoß. Der Kiel zerbarst mit dem schrecklichen Schrei einer gequälten Frau und danach erinnere ich mich an nichts mehr.

Ich erwachte bäuchlings an einem fremdem Strand, durchgekaut und ausgespuckt von der See. Ich dankte der Herrin auf Knien für ihren Schutz und die Tatsache, dass ich meine Rüstung nicht getragen hatte, denn sie hätte mich sicher unerbittlich in die Tiefe gezogen.  Wie durch ein Wunder trug ich meine geweihte Waffe und meinen Schild noch immer bei mir.

Von dem Wrack wurden am Morgengrauen nur Trümmer an den Strand gespült. Ich bin an Knie und Knöchel verletzt und kann nur mühsam laufen, dennoch folgte ich dem Strand meilenweit, mit sinkender Hoffnung. Es scheint, dies ist in der Tat eine Insel. Es ist keine weitere lebende Seele mehr zu sehen. Selbst Riasinas nächtlicher Schein und Trost war mir versagt, mir bleibt nur die Dunkelheit und Einsamkeit dieser Insel. Ich schreibe dies, da ich meine Gedanken ordnen muss und mein gutes Tagebuch nun als Moder am Grunde des Meeres liegt. Zum Glück fand ich ein leeres und unbenutztes Büchlein in der Westentasche des toten Kapitäns, der nun mit dem Gesicht im Sand liegt und von den Krebsen gefressen wird.

2. Tag:
Ich fing mir einen Fisch zum Frühstück, das wird wohl für lange Zeit das letzte sein was ich erjagen kann. Meinem Bein geht es schlechter, es stinkt bereits ein wenig.  Zum Glück hatte ich meine Gürteltasche mit dem Zündzeug noch bei mir. Ich werde mir aus dem Fisch eine dünne Brühe kochen, denn salziges Wasser habe ich reichlich. Das sollte ein paar Tage reichen. Zudem gelang es mir, aus den Trümmern von Holz und Segeln einen behelfsmäßigen Unterschlupf am Waldrand zu bauen.
Die Insel ist zwar menschenleer, aber wunderschön. Glücklicherweise scheint es hier reichlich Früchte zu geben, aber weit weniger Kleinwild als ich erwartet hätte. Ich verließ heute den steinigen Strand und sah mich in Ufernähe um. Ich sah einige exotische Pflanzen, vor allem aber wundersame bunte Insekten in ungewöhnlicher Größe. Leider flohen sie ängstlich, als ich mich ihnen näherte und kehrten auch nicht zurück.

3. Tag:
Meinem Bein geht es etwas besser, ich habe es mit einer Salbe behandelt, die ich glücklicherweise bei der Leiche eines Matrosen gefunden habe. Immer mehr von ihnen wurden an den Strand geschwemmt und zerstörten meine Hoffnung auf weitere Überlebende. Heute Mittag begrub ich die Toten, die ich finden konnte, in einer Senke und sprach Riasinas Segen für sie. Ich sammelte ein, was die armen Teufel am Leibe getragen hatten, als die See sie in ihre nasse Umarmung zog und fühlte mich dabei wie ein Dieb, doch ich kann es mir nicht leisten, irgendetwas zu verschwenden.
Ich denke, ich werde auf dieser Insel überleben können, aber dazu brauche ich besseren Schutz. Vielleicht eine Höhle? Morgen werde ich eine Expedition in das Innere der Insel starten.

4.Tag:
Ich habe heute lange geschlafen und machte mich erst am späten Nachmittag auf zu meiner ersten Erkundungstour.  Diese Insel birst förmlich vor Leben, wobei einiges, wenn auch nicht alles, ungewöhnliche Größe und Formen erreicht. Ich sah große Pilze, die mir fast bis auf Schulterhöhe reichten, doch wagte es nicht, von ihnen zu kosten, aus Angst, dass sie giftig sein könnten. Der Wald ist mal licht, mal dicht, und lässt sich angenehm durchwandern. Höhlen fand ich leider keine, dafür aber einige eigentümliche Ruinen. Zunächst dachte ich, dass dies wohl bedeuten könne, dass ich doch nicht alleine auf dieser Insel bin. Doch der Zahn der Zeit nagt bereits seit sehr langer Zeit an diesen Überresten. Wer auch immer einst hier lebte, er ist schon lange fort.

Als die Dämmerung einsetzte, beschloss ich, umzukehren. Auf meinem Rückweg hatte ich das Gefühl, dass die Geräusche aus dem Wald lauter wurden. Eine Schar Vögel barst plötzlich aus einem Dickicht hervor. Mein Herz begann zu klopfen und ich bat Riasina um ihren Beistand, doch weiter geschah nichts. Trotzdem fühle ich mich seit jenem Augenblick beobachtet. Werde heute Nacht ein besonders großes Feuer vor meinem Unterschlupf entzünden, damit es die ganze Nacht lang brennt.

Nachtrag:
Nun, da es Nacht ist, bekomme ich  kein Auge zu. Ich bilde mir ein, dass etwas Dunkles im Wald kauert und mich beobachtet. Ich fühle mich wie eine Maus, die von argwöhnischen Augen scharf beobachtet wird.

Alessariel

Folgenden Aushang seht ihr an dem Schwarzen Brett eines Dorfes, das ihr gerade durchquert:


Alessariel

Wenn ihr Euch, aus welchem Grund auch immer, entschieden habt, an der Expedition teilzunehmen, so händigt man Euch den folgenden Passagierschein aus: